SilverFast 8 im Kurztest

Die lange erwartete Version 8 von SilverFast ist letzte Woche freigeschaltet worden. Für die unterstützten Scanner steht die neue Version jetzt im Online-Shop und auch als Demoversion auf der Webseite. Wir haben SilverFast 8 einem Kurztest unterzogen.

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Von
  • Sascha Steinhoff
  • Dr. Jürgen Rink

SilverFast 8 hat eine moderne Ein-Fenster-Oberfläche, ein klarer Pluspunkt im Vergleich zur unaufgeräumten Optik der Vorgängerversion 6.6. Auf Wunsch kann man die einzelnen Werkzeuge dennoch beliebig auf dem Desktop verteilen.

Durch die neue Programmarchitektur kann SilverFast jetzt sowohl physikalische als auch virtuelle Rechenkerne einer CPU auslasten. Damit arbeitet Version 8 spürbar schneller als der Vorgänger 6.6.

LaserSoft Imaging hat die bereits angekündigte Version 8 der Scansoftware SilverFast Ende letzter Woche freigeschaltet. Für die unterstützten Scanner steht die neue Version jetzt im Online-Shop und auch als Demoversion auf der Webseite. In einem Kurztest haben wir uns die Demoversion mit einem Nikon Coolscan 5000 unter Windows 7 64-Bit angeschaut.

Die erste Neuerung zeigt sich schon beim Download. Während man früher für jede Sprache eine eigene Softwareversion herunterladen musste, gibt es nun ein Paket für alle Sprachen. Die Installation verlief problemlos, auch der Scanner – für den Nikon übrigens keinen 64-Bit Treiber anbietet – wurde sofort erkannt und installiert. Der Launcher früherer Versionen ist passé, dafür gibt es nun einen nicht abwählbaren Begrüßungsbildschirm, der zur Auswahl von Scanner und Sprache nötig ist. Mit einem weiteren Klick öffnet man dann das eigentliche Scanprogramm. Zum Demodownload fordert man eine Seriennummer an, die bei jedem Programmstart auf’s Neue eingegeben werden muss (im Demomodus stempelt SilverFast in jeden Scan mehrere Wasserzeichen).

Die vielen kleinen Fensterchen, mit denen alte SilverFast Versionen selbst große Bildschirme zügig und unübersichtlich zutapezierten, gehören der Vergangenheit an. Stattdessen gibt es nun eine einzige aufgeräumte Oberfläche, auf der man die vertrauten Symbole der alten 6.6er Version schnell wiederfindet. Auch hier kann man aber bei Bedarf die einzelnen Werkzeug-Dialoge frei auf dem Desktop platzieren.

Verglichen mit der älteren Version, die sich gelegentlich ein bisschen träge anfühlte, reagiert die neue Software schneller. SilverFast 8 unterstützt jetzt nicht nur mehrere Prozessorkerne, sondern auch Hyperthreading. Bei unserem Intel Core i3-2120 waren bei rechenintensiven Aufgaben wie Multi-Exposure nicht nur die beiden physikalischen, sondern auch die beiden virtuellen Kerne ausgelastet, was gegenüber der Vorgängerversion ein großer Fortschritt ist.

Das bisherige Kompatiblitätswirrwarr um die Staub- und Kratzerentfernung mit Digital ICE hat mit SilverFast 8 ein Ende. Scanner mit Infrarotkanal setzen jetzt einheitlich auf das hauseigene iSRD Verfahren, das im Kurztest gute Ergebnisse lieferte.

Augenfällige neue Funktionen sind rar. Der alte Scanpilot heisst jetzt Workflow-Pilot und funktioniert recht ordentlich. Hierbei wird der Anwender stufenweise durch den Scanvorgang geleitet. Für Anfänger ist das sinnvoll, erfahrene Anwender kommen ohne Workflow-Pilot deutlich schneller zum Ziel.

Das neue Vorschau-Konzept erlaubt es, alle Filtereinstellungen direkt in der Vorschau abzubilden, auch die für Staub- und Kratzerentfernung. Man kann hier also verschiedene Einstellungen bequem durchprobieren, ohne neu Scannen zu müssen. Das Verfahren ist schon von VueScan bekannt, intern arbeitet das Programm dann mit Rohdaten. Neuscans werden damit in vielen Fällen überflüssig.

SilverFast 8 punktet vor allem mit der neuen Architektur und mit verbesserter Handhabung gegenüber dem Vorgänger. Die neuen Features sind erwartungsgemäß kein zwingender Grund upzugraden. Die erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit aber, die erstmals die volle Rechenpower aktueller Prozessoren ausreizen kann, ist hingegen ein klarer Pluspunkt. Speziell bei rechenintensiven Filtern spart man mit dem neuen SilverFast 8 gegenüber der 6.6er Version spürbar Zeit.

SilverScan 8 ist alles in allem eine gute, moderne Scansoftware, die speziell bei hochwertigen Scannern aber auch ihren Preis hat. Eine SilverFast Ai Studio Lizenz für den Coolscan 5000 kostet als Download beispielsweise schon 450 Euro. Und in dieser Lizenz ist das Bearbeiten von Rohdaten nicht inbegriffen, dafür benötigt man zusätzlich noch SilverFast HDR Studio. Hier lohnt es sich ein bißchen abzuwarten bis die Archive Suite, also das Bundle aus Scanprogramm und Rohdateneditor, verfügbar sein wird. Bisher gibt es von HDR Studio ohnehin noch keine 8er Version. (jr)