Simputer ist marktreif

Die erste Version des erschwinglichen PDA für arme Leute wird demnächst in Indien verkauft.

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Von
  • Daniel Lüders

Die erste Version des PDA für arme Leute, schlicht Simputer genannt, ist fertig gestellt und soll demnächst in Indien zu haben sein. Die Herstellerfirmen PicoPeta und Bharat Electronics wollen den Simple, Inexpensive Mobile People's Computer weniger als Personal Digital Assistant (PDA) denn als Community Digital Assistant sehen. Per SmartCard können sich Benutzer auf dem Gerät eigene Profile erstellen und so personalisieren. Denkbar ist, dass es in einem Dorf nur einen Simputer gibt, den alle gemeinsam nutzen.

Die Hardware des Simputer besteht aus einer 206 MHz schnellen StrongARM-CPU, 32 MByte DRAM, 16 oder 32 MByte Flash ROM (je nach Version) und einem integrierten 56-KBit-Modem. An Schnittstellen hat der Handheld außer dem SmartCard-Slot einen USB-Port, IrDA und Buchsen für Mikrofon und Lautsprecher. Er spielt MP3-Dateien ab, ist aber wegen seines Monochrom-Displays von 320 × 240 Pixel nicht als Multimedia-Handheld zu gebrauchen.

Als Betriebssystem kommt eine Embedded-Linux-Version zum Einsatz. Eine Benutzeroberfläche mit Namen Malacca kümmert sich um Nutzereingaben und verarbeitet Befehle des eigens für dieses Gerät entwickelten XML-Abkömmlings IML (Information Markup Language). Internet-Applikationen für Web und E-Mail sowie Interpreter für Perl und Tcl/TK sollen bereits vorinstalliert sein.

Der Preis ist anfangs mit 13.000 indischen Rupien (240 Euro) festgesetzt. Man plant diesen wenig später auf 10.000 Rupien oder knapp 184 Euro zu senken. Ob der Gemeinschafts-PDA auch den Weg in andere Länder finden soll, steht noch nicht fest. (dal)