Simtek kauft den nvSRAM-Bereich von ZMD
Die US-Firma Simtek kauft von der Dresdener ZMD AG den Bereich, der schnelle nicht flüchtige Speicherchips herstellt.
Das traditionsreiche Dresdner Halbleiterunternehmen ZMD fertigt seit wenigen Jahren unter anderem auch so genannte nvSRAM-Speicherbausteine. Dabei handelt es sich um eine Kombination um SRAM- und EEPROM-Zellen. Im Vergleich zu anderen nicht flüchtigen Speichertypen (beispielsweise Flash) soll nvSRAM sehr viel schneller arbeiten; damit eignet sich dieser Speichertyp für bestimmte Anwendungen besser. ZMD hat kürzlich nvSRAM-Typen mit 1 und 4 MBit Kapazität angekündigt. Die nvSRAM-Produktion erfolgt beim malaysischen Hersteller 1st Silicon, offenbar unter Nutzung von Patenten der US-Firma Simtek, etwa für SONOS-Zellen (Silizium-Oxid-Nitrid-Oxid-Silizium). Simtek selbst bietet ebenfalls nvSRAM an und kooperiert mit Herstellern wie Cypress und der ehemaligen Amkor-Tochterfirma DongbuAnam.
Nun kauft Simtek die nvSRAM-Aktivitäten von ZMD und betont, damit wieder die volle Kontrolle über das geistige SONOS-Eigentum zu haben. Simtek darf auch einige ZMD-Verfahren nutzen, während ZMD wiederum auch Simtek-Techniken in eigenen Chips weiter verwenden darf. Die beiden Partner wollen fünf Jahre lang nicht miteinander im nvSRAM-Bereich konkurrieren.
Simtek zahlt nach eigenen Angaben 8 Millionen US-Dollar bar und weitere 2 Millionen US-Dollar in Aktienwerten; der Wert der übernommenen Anlagentechnik soll bei 1 Million US-Dollar liegen. Simtek will in Dresden eine Niederlassung eröffnen, die sich um Entwicklung, Service und Support kümmern soll.
nvSRAM gehört nicht zum Kerngeschäft von ZMD: Der Hersteller hat im Geschäftsjahr 2004 etwa 87 Millionen Euro umgesetzt, laut Simtek entfielen davon nur ungefähr 6,2 Millionen auf nvSRAM-Produkte. ZMD ist vor allem im Bereich der Mixed-Signal-Bauelemente für Fahrzeuge ("Automotive"), aber auch für medizinische Systeme aktiv. (ciw)