Slack: Eine Anwendung schluckt alle Firmenprozesse

Fast eine Million Nutzer würden bereits ihre Firmenprozesse in Slack automatisieren – und jetzt erhalten sie einen runderneuerten Workflow Builder.

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(Bild: Slack / Salesforce)

Lesezeit: 3 Min.

Einen komplett neuen Workflow Builder führt Slack ab sofort ein. Hierbei handelt es sich um ein Tool, mit dem Nutzer ohne Programmierkenntnisse ihre Arbeitsabläufe im Unternehmen automatisieren können. Eingeführt hatte es die Chat-Plattform aus dem Hause Salesforce erstmals 2019, nun steht Anwendern ein rundum erneuertes Werkzeug ins Haus.

Wichtigste Änderung sind die nun standardmäßig enthaltenen Verbindungen mit den Diensten von Drittanbietern – Konnektoren zu unter anderem Salesforce, Google und Atlassian sind direkt mit an Bord. Deren Funktionen lassen sich direkt in den Workflow integrieren, damit dessen Nutzer nicht mehr die Anwendung wechseln müssen. Ein Beispiel wäre ein Prozess zum Starten eines neuen Projekts: Der Workflow legt hierfür automatisch einen neuen Kanal an, lädt die passenden Mitarbeiter ein, richtet ein neues Projekt in Asana – einer Tracking-Software eines Drittentwicklers – an und einen Termin für eine erste Zoom-Konferenz ansetzen. All diese Schritte geschehen nach Auslösen des Workflows direkt in Slack.

Ein solcher Workflow lässt sich auf Wunsch ebenfalls als Vorlage speichern, damit Kollegen ihn anschließend wiederverwenden können – zum Beispiel, wenn sie ebenfalls ein neues Projekt starten oder auf einen Prozess zum Onboarding eines neuen Mitarbeiters zurückgreifen wollen. Verschicken lässt sich ein Workflow über einen dedizierten Link, den Anwender auf Wunsch nicht nur direkt im Chat, sondern auch als Lesezeichen im Chat-Kanal oder in einem Canvas – zu vergleichen mit einem Wiki als interne Wissensdatenbank für Unternehmen – vorhalten können. Ferner hält Slack Workflows und ihre einzelnen Schritte sowie komplette Apps ab sofort an einer zentralen Stelle unter "mehr Mehr / Automatisierung" vor.

Während es sich beim Workflow Builder um ein No-Code-Tool handelt, offeriert Slack ebenfalls APIs für Softwareentwickler als Teil der Developer Platform, die mit eigenen Anwendungen mit der Chat-Plattform interagieren wollen. Gestartet hatte Slack sie bereits Ende April 2023, aus der Ankündigung geht aber nicht hervor, ob es auch hier neue Funktionen gibt. Der Anbieter betont allerdings, dass Slack die Apps von Kunden kostenlos hosten und dabei auf die gleichen Sicherheits- und Compliancestandards wie bei den eigenen Diensten setzen würde.

Zum Start können Nutzer den neuen Workflow Builder ohne zusätzliche Kosten testen – Kunden mit den Lizenzen Slack Pro oder Business+ ab sofort, Enterprise Grid folgt in den kommenden Wochen. Die Grundfunktionen bleiben als Flatrate enthalten, ab dem 31. Oktober kosten jedoch benutzerdefinierte Workflow-Schritte und zwei oder mehr Konnektoren ab einem bestimmten monatlichen Kontingent extra. Eine Übersichtsseite führt den Feature-Umfang der jeweiligen Lizenzen auf.

(fo)