Smarte Steuerung kaputt: US-Schule wird seit anderthalb Jahren dauerbeleuchtet
In einer High School in Massachusetts brennen seit 2021 alle Lampen ohne Pause. Die smarte Steuerung ist ausgefallen und eine Reparatur lässt auf sich warten.
Wegen eines Software-Fehlers brennen an einer Schule im US-Bundesstaat Massachusetts seit fast anderthalb Jahren alle Lichter und bislang hat es niemand geschafft, die 7000 Leuchten auszuschalten. Das geht aus einem Bericht des US-Nachrichtensenders NBC hervor. Darin heißt es, dass beim Neubau der Minnechaug Regional High School im Jahr 2012 unter anderem ein "grünes Beleuchtungssystem" installiert wurde. Das habe die Helligkeit der LED-Lampen und Leuchtstoffröhren automatisch reguliert, um so Energie – und Geld – zu sparen. Die Probleme hätten im August 2021 begonnen, als die Beleuchtung nicht mehr gedimmt und stattdessen konstant mit maximaler Helligkeit betrieben wurde. Der Versuch, das zu beheben, artete in eine regelrechte Odyssee aus.
Keine zeitnahe Lösung möglich
Weil sich das System in den Ausgangszustand versetzt habe und seitdem ununterbrochen maximale Helligkeit liefere, sei das für die Installation verantwortliche Unternehmen kontaktiert worden. Das habe in der Zwischenzeit aber mehrfach den Eigentümer gewechselt und es habe allein mehrere Wochen gedauert, jemanden aufzutreiben, der das installierte System kannte. Nach langem Hin und Her hat die Schule demnach noch 2021 einen Kostenvoranschlag über 1,2 Millionen US-Dollar für einen Austausch des kompletten Systems ab Sommer 2023 erhalten. Darauf habe man einen Softwareberater engagiert, der eine Umgehung prüfen sollte. All das habe sich aber als nicht tragfähig erwiesen, weswegen man am Ende wieder zu dem verantwortlichen Unternehmen gegangen sei.
Die hätten dann eine behelfsmäßige Lösung angeboten und vorgeschlagen, Server, Kontrollsysteme und andere Hardware auszutauschen. Im November 2021 seien die Teile bestellt worden, im Februar 2022 hätten die Reparaturen beginnen sollen. Daraus wurde wegen der Lieferkettenschwierigkeiten aber nichts. Die ersten Teile kamen demnach erst im März 2022 an, der Rest habe vergangenen Oktober kommen sollen. Aber auch daraus wurde nichts, die zuletzt für die Winterpause angekündigte Reparatur wurde demnach am letzten Schultag abgesagt. Inzwischen seien sie angekommen und die Reparaturen sollen im Februar vorgenommen werden.
Wie viel die Dauerbeleuchtung kostet, kann man in der Schule nicht sagen. Es seien wohl mehrere Tausend US-Dollar pro Monat, "aber nicht Zehntausend", zitiert NBC News einen Verantwortlichen aus der Schulverwaltung. Schon im November 2021 hat eine Schülerin in der Schülerzeitung erklärt, dass das Problem über die Dauerbeleuchtung hinausgeht. So könnten in den Klassenzimmern keine Videos und Filme gezeigt werden, weil die Tafeln dafür nicht ausreichend abgedunkelt werden könnten. Einige Lehrer und Lehrerinnen hätten dafür Lampen abgeschraubt. Die Schule selbst hat laut NBC einige Teile komplett abgeklemmt, um zumindest die Außenbeleuchtung zu verringern.
(mho)