Smarter Outdoor-Speaker Roam: Sonos will wieder nach draußen

Starker Akku und Wechselautomatik für WLAN und Bluetooth: Der kompakte Speaker Sonos Roam pendelt zwischen Stubenhocker-Streaming und Lockdown-Spaziergang.

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(Bild: Sonos)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Berti Kolbow-Lehradt
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Die Hoffnung auf baldige Ausflüge in die Natur ist auch bei Sonos groß: Der Lautsprecher-Spezialist erweitert sein Sortiment um ein zweites mobiles Produkt. Genau wie die Premiere namens Move kann der Neuzugang Roam wahlweise über WLAN und Bluetooth streamen und ist wegen eines integrierten Akkus draußen einsetzbar. Trotz kompakterer Maße stellt Sonos einen kraftvollen und ausgewogenen Klang auf hohem Qualitätsniveau in Aussicht.

Mit einem Gewicht von 430 Gramm wiegt der Roam kaum mehr als ein Zehntel des Sonos Move. Die Maße von 168 x 62 x 60 Millimetern fallen ebenfalls viel schlanker aus. Statt nur in Schwarz kleidet Sonos das kleinere Geschwister auch in ein weißes Finish. Der Roam ist zudem noch etwas widerstandsfähiger als das erste Outdoor-Modell. Gemäß der Schutzklasse IP67 ist das Gehäuse des neuen Lautsprechers staub- und wasserdicht und hält einem dreißigminütigem Süßwasser-Tauchbad in einem Meter Tiefe stand.

Statt wie beim Move nur im Hochformat erlaubt der Roam dank vier dezenter Standfüße auf Wunsch auch einen Betrieb in stabiler Seitenlage. Die Bedienelemente auf der Deckplatte für Play, Pause, Vor, Zurück und Lautstärke sollen sich in beiden Fällen genauso gut erreichen und nicht versehentlich auslösen lassen. Eine Leuchtdiode signalisiert den Betriebszustand, die Restkapazität des Akkus und ob die integrierten Mikrofone für die smarten Sprachassistenten Alexa und Google Assistant auf Empfang sind.

Im Inneren finden ein Hochtöner und ein Mitteltöner Platz. Letzterer kümmert sich auch um die tiefen Frequenzen. Zwei Verstärker der Klasse H sollen das überschaubare Setup zu Höchstleistung antreiben. Ferner setzt Sonos auf Abstrahleffekte der zylindrischen Gehäusekonstruktion, um dem Mono-Lautsprecher etwas mehr Breitenwirkung zu verleihen.

Der Sonos Roam kann stehend und liegend eingesetzt werden. Er spielt Mono-Sound ab.

(Bild: Sonos)

Zusätzlichen klanglichen Feinschliff soll wie beim Sonos Move die ab Werk aktivierte Software-Funktion Automatic Trueplay beisteuern. Dabei lauschen Mikrofone den laufenden Tracks sowie den Frequenzen, die die Umgebung reflektiert. In der Folge stimmen die Algorithmen Bass und Höhen darauf ab. Die automatische Klangeinmessung startet von selbst bei jedem Ortswechsel des Sonos Roam. Automatic Trueplay kommt direkt zum Marktstart sowohl beim Streaming über WLAN als auch im Bluetooth-Betrieb zum Einsatz. Der 2019 erschienene Sonos Move beherrscht dies bislang nur bei WLAN-Verbindungen, soll die Bluetooth-Klangmessung mittels Software-Update aber nachträglich lernen, erklärte Sonos gegenüber heise online.

Die Kontaktaufnahme erfolgt wie bei allen aktuellen Lautsprechern des Herstellers über die App namens Sonos S2 für iOS und Android. Audiosignale von über 100 Streaming-Diensten oder der lokalen Musiksammlung empfängt der Sonos Roam per Bluetooth 5 und in den Frequenzbändern 2,4 und 5 GHz von WiFi 5. Einen Kabeleingang gibt es nicht.

Einmal mit Bluetooth gekoppelt und mit dem WLAN-Heimnetz bekannt gemacht, müssen Nutzer*innen den Sonos Roam nicht mehr händisch umschalten, betont Sonos. Was beim Move noch nötig ist, soll beim Neuzugang ein leistungsfähigerer Funkchip automatisieren. Demnach verbindet sich der Lautsprecher von allein per Bluetooth mit einem bekannten Smartphone, wenn er die WLAN-Reichweite verlässt. Bei der Rückkehr nach Hause wechselt der Roam laut Sonos selbsttätig zurück ins WLAN.

Die aufgebohrte Funktechnik soll mit dem Neuzugang sogar eine Multiroom-Gruppierung im Mischbetrieb erlauben. Dann ist laut Sonos ein Szenario möglich, in dem ein Roam Audiofutter per Bluetooth erhält, während stationäre Lautsprecher-Modelle wie One, Beam, Arc und andere über WiFi streamen.

Die Sonos-App und die Bedientasten auf der Deckplatte sind nicht die einzigen Möglichkeiten, den Roam zu steuern. Der Lautsprecher hört auf Kommandos der Sprachassistenzen Amazon Alexa und Google Assistant, wobei nur eine Option davon zurzeit aktiv sein darf. Ein Parallelbetrieb klappt nach wie vor nicht. Ferner können Nutzer*innen von Apple-Geräten mit iOS 11.4 oder neuer den Lautsprecher per AirPlay 2 bespielen und somit ein separates Multiroom-System aufbauen.

Unterwegs sorgt ein fest eingebauter Akku laut Herstellerangaben für bis zu zehn Stunden Spielzeit. Im Ruhemodus soll die Energie für maximal zehn Tage Dämmerschlaf reichen. Neue Energie tankt der Sonos Roam über ein USB-C-Kabel mit bis zu 15 Watt oder alternativ durch eine beliebige induktive Qi-Ladeschale. Ein entsprechendes Ladekabel gehört zum Lieferumfang, das Netzteil muss man selbst beisteuern. Wer eine optisch passende Ladeschale mit Magnetkontakt bevorzugt, greift zum Original-Zubehör, für das Sonos inklusive Netzteil 50 Euro Aufpreis verlangt.

Weil der Hersteller im Standardlieferumfang auf eine kabellose Ladestation verzichtet, bleibt der Verkaufspreis des Lautsprechers unter der psychologisch wichtigen Marke von 200 Euro. Der Sonos Roam kostet zum Marktstart am 20. April rund 180 Euro. Vorbestellbar ist er ebenso wie das Zubehör im Online-Shop des Herstellers, im Laufe des Monats auch bei anderen Händlern.

"Wir sind optimistisch und glauben daran, dass die Menschen bald wenigstens wieder in den Park gehen können. Und für Balkon, Garten und Terrasse ist der Lautsprecher natürlich auch geeignet", sagt Jeff Derderian, Senior Director Product Creation bei Sonos im Gespräch mit heise online. Weitere Hoffnungen beruhen darauf, dass das für Sonos-Verhältnisse relativ erschwingliche Modell nicht nur als Ergänzung für Bestandskunden auf Interesse stößt. "Wir betrachten den Roam auch als möglichen Start in das Sonos-System. Vielleicht entdecken Einsteiger damit in ihrem Zuhause Orte, von denen sie noch gar nicht wussten, dass man auch dort toll Musik genießen kann", sagt Derderian.

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