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Smarter Türöffner Nello: Deutsches Start-up ist insolvent

Tilman Wittenhorst
Smarter Türöffner Nello: Deutsches Start-up muss Insolvenz anmelden

(Bild: Nello)

Das Unternehmen hinter dem smarten Türöffner Nello hat Insolvenz angemeldet und braucht neue Investoren. Der Betrieb soll aber zunächst weitergehen.

Das Münchner Start-up-Unternehmen Locumi Labs GmbH, das hinter dem Smart-Home-Türöffnersystem Nello steckt, hat nach eigenen Angaben Insolvenz angemeldet. Zuvor seien Gespräche mit mehreren Investoren ergebnislos verlaufen, man suche nun neue geeignete Investoren. Der Geschäftsbetrieb soll derzeit noch unverändert weiterlaufen.

Wie die 2014 gegründete Firma Locumi Labs GmbH am Donnerstag in einer Pressemitteilung [1] erklärte, habe man einen Eigeninsolvenzantrag eingereicht und einen Insolvenzverwalter bestellt. Man wolle nun das Insolvenzverfahren nutzen, um das Unternehmen zu sanieren und die Suche nach Investoren erfolgreich abzuschließen – letztere müssten das Entwicklungspotenzial der Hard- und Software der schlüssellosen Türöffnungssysteme von Nello positiv bewerten.

Der smarte Türöffner Nello one (ab 22,71 €) [2] kam 2017 auf den Markt und kann vorhandene Gegensprechanlagen ergänzen und zu einer Smart-Home-Komponente mit Anbindung an die Cloud des Herstellers aufrüsten. Per Nello-App lässt sich die Eingangstür etwa aus der Ferne für einen Besucher öffnen oder auch automatisch per Geofencing, wenn sich der Bewohner mit dem Smartphone in der Tasche seinem Heim nähert, aber keine Hand mehr frei hat.

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Smarte Türöffner – an der Gegensprechanlage montiert, als Ersatz des herkömmlichen Türschlosses oder auf andere Weise – sind seit einigen Jahren ein boomendes Geschäft. Sie kämpfen jedoch mit dem für ihren Einsatz notwendigen erheblichen Vertrauensvorschuss durch die Bewohner, die ihr Heim bei eigener Abwesenheit auf kontrollierte Weise Fremden öffnen wollen. Amazon etwa vertreibt seit Längerem ein Key genanntes Schloss [4] mit Internetanbindung, das jedoch in Zusammenhang mit der zugehörigen Überwachungskamera bereits durch eine Sicherheitslücke auffiel [5], durch die sich Unbekannte mit einem Trick Zutritt verschafften.

Ein anderes System ist das auf einem Motorschloss basierende nuki, das mittlerweile auch ein Keypad für eine Öffnung per Zahlencode bietet [6]. Eine neuere Variante stammt vom Hamburger Start-up Uniberry, das in Zusammenarbeit mit Vodafone einen Türöffner speziell für Paketboten [7] vorgestellt hat. Systeme zur 'smarten' Türöffnung haben allerdings auch einige rechtliche Hürden zu überwinden [8].

Mehr Infos

Elektronische Türschlösser, Fernbedienung für die Haustür, App-Steuerung für den Schließzylinder: Die Angebote sind vielfältig. Wir haben recherchiert, auf was man achten sollte.

(tiw [10])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4480788

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.nello.io/de/presse
[2] https://www.heise.de/preisvergleich/nello-one-a1768942.html?cs_id=1206858352&ccpid=hocid-newsticker
[3] https://www.heise.de/Datenschutzerklaerung-der-Heise-Medien-GmbH-Co-KG-4860.html
[4] https://www.heise.de/news/Amazon-Key-Smartes-Tuerschloss-soll-Paketboten-reinlassen-3872147.html
[5] https://www.heise.de/news/Amazon-Cloud-Cam-enthaelt-Luecke-fuer-smarten-Einbruchdiebstahl-3893370.html
[6] https://www.heise.de/news/Das-Smartlock-von-Nuki-bekommt-ein-Keypad-4152809.html
[7] https://www.heise.de/news/Vodafone-stellt-smarten-Haustueroeffner-fuer-Paketboten-vor-4340238.html
[8] https://www.heise.de/hintergrund/Rechtliche-Huerden-bei-smarten-Gegensprechanlagen-4179267.html
[9] https://www.techstage.de/ratgeber/Kaufberatung-sichere-Smartlocks-fuer-die-Haustuer-4334761.html
[10] mailto:tiw@heise.de