Smartphone-Serie fĂĽr Business-Anwendungen

Nokia hat drei Symbian-Smartphones mit UMTS, WLAN, Bluetooth und umfangreichen E-Mail-Funktionen vorgestellt, die als erste Modelle der E-Serie Geschäftsleute ansprechen sollen.

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Von
  • Rudolf Opitz

Business-Smartphone ohne Kamera: Nokia E60

Mit den drei Smartphones E60, E61 und E70 hat Nokia heute die ersten Modelle der Eseries präsentiert, die sich vor allem an Businesskunden richtet. In allen Geräten dieser Serie soll als Betriebssystem das aktuelle Symbian OS 9.1 und die überarbeitete Bedienoberfläche und Software-Plattform Series 60 3rd Edition zum Einsatz kommen. Nokia stellte bei der Vorstellung die erweiterten Sprachdienste und E-Mail-Funktionen heraus. So verfügen die Smartphones nicht nur über E-Mail-Clients mit automatischer Poll-Funktion für POP3- und IMAP4-Server, sie sollen auch Push-Mail-Clients von Nokias Business Center oder von Drittanbietern wie BlackBerry, Visto und Seven unterstützen.

Zur bequemen Texteingabe hat Nokia die Modelle E61 und E70 mit einer Qwertz-Tastaur ausgestattet. Während das E61 mit der unter dem Display liegenden Tastatur an die beliebten BlackBerry-Geräte von RIM erinnert, lässt sich die Wähltastatur des E70 wie beim Nokia 6822 durch Aufklappen in eine alphanummerische Tastatur verwandeln.

Alle Smartphones der Eseries funken in GSM- und UMTS-Netzen und nehmen via WLAN Verbindung mit Funknetzwerken und Hotspots auf. Auch sind sie für IP-basierte Sprachanwendungen wie Voice over IP (VoIP) und Push to Talk over Cellular (PoC) vorbereitet. Unternehmen, die IP-Telefonanlagen von Avaya oder Cisco einsetzen, können laut Nokia die Smartphones via WLAN direkt mit dem internen Telefonnetz verbinden, sodass sich die Mobilen Kommunikationsgeräte auch für interne Gespräche nutzen lassen.

Das 117 Gramm schwere E60 (Triband-GSM, UMTS) im klassischen Riegelformat besitzt nur eine Wähltastatur, via Bluetooth kann man aber Funk-Tastaturen wie Nokias SU-8W einsetzen. Das Display (352 × 416 Pixel) lockt mit der vierfachen Auflösung älterer Series-60-Phones und 24 Bit Farbtiefe. Der 30 MByte fassende interne Speicher lässt sich mittels im Betrieb wechselbaren Speicherkarten im RS-MMC-Format erweitern, eine 64 MByte große Karte wird mitgeliefert. Zu den umfangreichen Organizer-Anwendungen und Nachrichtendiensten wie MMS und E-Mail kommen Betrachter für gängige Dateiformate wie Word, Excel, PowerPoint, Zip und PDF. So kann man E-Mail-Anhänge gleich öffenen und lesen. Zu den erweiterten Sprachanwendungen gehört eine Sprachsteuerung zum Wählen von Rufnummern und zum Starten von Anwendungen. Dank Rückmeldung per Sprachausgabe kann man das Smartphone etwa über ein Bluetooth-Headset nutzen, ohne aufs Display schauen zu müssen.

Auch fĂĽr die Verbindung zum PC ist das E60 mit USB-2.0-Schnittstelle, Infrarot-Port und Bluetooth bestens gerĂĽstet. Die verschiedenen Verbindungen sollen sich sogar gleichzeitig betreiben lassen. Eine Akkuladung reicht laut Datenblatt fĂĽr eine Bereitschaftszeit von maximal 200 Stunden oder 6,4 Stunden Sprechzeit im GSM-Netz.

Das E61 ist wegen der Qwertz-Tastatur unter dem QVGA-Display (240 × 320 Pixel, 24 Bit Farbtiefe) mit sieben Zentimetern recht breit. Es wiegt 144 Gramm und funkt als Quadband-Gerät in nahezu allen GSM-Netzen weltweit, sowie in WCDMA2100-Netzen, also auch im europäischen UMTS-Netz. Zu den 75 MByte Internspeicher kommt eine miniSD Card mit 64 MByte. Die Schnittstellen-Ausstattung gleicht mit USB 2.0, IrDA, Bluetooth und WLAN dem E60. Der E-Mail-Client des E61 soll sich nicht nur mit POP3- und IMAP4-Servern verstehen, sondern auch MS ActiveSync unterstützen (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Desktop-Tool), womit das Smartphone mit Exchange-Servern zusammenarbeitet. Der mit 1500 mAh großzügig bemessene Akku soll geladen für eine Bereitschaftszeit von bis zu 260 Stunden oder eine Sprechzeit von maximal 7 Stunden (GSM-Netz) sorgen.

Als einziges Modell der Eseries ist das 127 Gramm schwere E70 mit einer Kamera (zwei Megapixel,maximal 1600 × 1200) ausgestattet, die auch Videoclips in der CIF-Auflösung 352 × 288 Pixel aufzeichnen kann. Bei den anderen Modellen hat Nokia darauf verzichtet, da man Kamera-Handys aus Sicherheitsgründen bei vielen Firmen beim Pförtner abgeben muss, was viele Business-Kunden vom Kauf abhalten würde. Die Wähltastatur lässt sich über das Display (352 × 416 Pixel, 18 Bit Farbtiefe) hinweg aufklappen, wobei eine Qwertz-Tastatur erscheint, in deren Mitte sich das Display befindet. Menüs und Bilder werden dabei automatisch um 90 Grad gedreht. Der interne Speicher bietet mit 75 MByte viel Platz, ein Wechselschacht für miniSD Cards -- im Betrieb wechselbar -- ist vorhanden. Auch das E70 kann mit USB 2.0, IrDA und Bluetooth aufwarten und sich per WLAN (IEEE 802.11g, 54 MBit/s) mit Funk-LANs verbinden. Für eine sichere Verbindung soll dabei der neue Verschlüsselungs-Standard IEEE 802.11i zum Einsatz kommen. Die Software-Ausstattung entspricht weitgehend den Modellen E60 und E61. Mit einer Akkuladung soll das E70 im GSM-Netz maximal 220 Stunden in Bereitschaft bleiben; die Sprechzeit beträgt maximal 7,3 Stunden.

Die Eseries-Modelle nutzen im GSM-Netz -- je nach VerfĂĽgbarkeit -- die Datendienste GPRS und EDGE fĂĽr den Datentransfer. Das E61 kennt auĂźerdem den verbindungsorientierten Dienst HSCSD. Im ersten Quartal 2006 sollen die drei Business-Modelle in den Handel kommen, Preise stehen noch nicht fest. (rop)