Smartphonehersteller Xiaomi entlässt bis zu 10 Prozent seiner Mitarbeiter

Unter anderem "Personaloptimierungen" sollen die Verluste bei Xiaomi bremsen.

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(Bild: heise online/vbr)

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Der chinesische Smartphone- und Elektronikhersteller Xiaomi hat einen Teil seiner mehr als 35.000 Mitarbeiter entlassen, weitere sollen folgen. Das teilte Xiaomi am Dienstag lokalen Medien mit. Einem Bericht der South China Morning Post zufolge sollen davon nach Abschluss der Maßnahmen weniger als 10 Prozent aller Beschäftigten betroffen sein. Auch in der Smartphone-Sparte sollen Arbeitsplätze abgebaut werden. Xiaomi begründet das Vorgehen mit routinemäßigen Personaloptimierungen und Rationalisierung aus organisatorischen Gründen.

Die von den Entlassungen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen dem Bericht der South China Morning Post nach Abfindungen erhalten. Ein Teil von ihnen war erst im Dezember 2021 im Rahmen einer Einstellungsoffensive angeheuert worden. Insgesamt sollen die Personalkosten durch die Maßnahmen um 15 Prozent gedrückt werden.

Hintergrund dürften die schleppend laufenden Geschäfte von Xiaomi sein. Im letzten Quartalsbericht wies der Konzern im dritten Quartal 2022 einen Umsatzrückgang von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 70,5 Milliarden Yuan, etwa 9,44 Milliarden Euro, aus. Rund 200 Millionen Euro Nettoverlust stehen in den Büchern.

Gründe dafür sind die weltweite Wirtschaftsflaute, Xiaomi verkauft weniger Smartphones als noch im Vorjahr. Im dritten Quartal sank der Smartphoneabsatz um etwa 9 Prozent auf 297,8 Millionen. Etwa 50 Prozent seines Umsatzes geht aber bei Xiaomi auf diese Sparte zurück. Etwas stärker betroffen ist auch der chinesische Heimatmarkt, in dem Xiaomi stark ist. Hier beträgt der Rückgang 11 Prozent auf 70 Millionen Geräte, wie die Marktforscher von Canalys feststellten. Besonders die mittlerweile beendete rigorose Zero-Covid-Politik in China bremste die Wirtschaft aus und führte zu einer Konsumschwäche im Land.

Xiaomi hatte im Dezember seine beiden Top-Smartphones Xiaomi 13 und 13 Pro vorgestellt, beide sind zunächst nur in China erhältlich, sollen aber auch nach Europa kommen. Überzeugt sind Anleger von der Geschäftsentwicklung bei Xiaomi aber weiterhin nicht: Der Aktienkurs ist seit Anfang 2022 um mehr als 36 Prozent eingebrochen.

(olb)