Smartphones mit flexiblem Display

LG will ab Ende des Jahres flexible OLEDs für Mobilgeräte produzieren. Das erklärte Ziel seien biegsame und unzerbrechliche Displays – ob die erste Generation dies bereits erfüllt, oder doch "nur" gebogen wird, bleibt offen.

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Wirklich flexibles OLED-Substrat von LG

LG will noch in diesem Jahr flexible OLEDs für Smartphones produzieren. Wie die Korean Times meldet, erklärten Techniker von LG, die Entwicklung sei soweit abgeschlossen, dass man im vierten Quartal mit den ersten flexiblen organischen Displays in Serie gehen könne. Ziel seien biegsame und unzerbrechliche Displays für kommende Mobilgeräte. Gefertigt werden die flexiblen OLEDs auf einer Entwicklungs-Linie in LGs Fabrik in südkoreanischen Paju nahe der Grenze zu Nordkorea. Dort sollen monatlich 12.000 je 920 mm × 730 mm große Substrate vom Band laufen.

Dass es sich dabei zunächst um Glassubstrate handelt, ist nicht unwahrscheinlich: LG hatte erst im Mai auf der DisplayWeek ein nach eigenen Angaben flexibles und unzerbrechliches 5-Zoll-OLED vorgestellt, das sich dann als gebogenes OLED herausstellte. Zu Beginn der Ausstellung lag zwar noch ein (nicht leuchtendes) wirklich biegsames Display und ein Hammer neben dem eigentlichen Exponat. Doch beides war im Laufe des ersten Tages verschwunden.

Gebogenes OLED von LG, daneben das biegsame Panel und der Hammer – anfassen durfte man das Messe-Set nicht.

Wenn von "flexibel" die Rede ist, bedeutet das bei den Display-Herstellern allgemein nicht zwingend biegsam oder gar aufrollbar, sondern zunächst einmal nur "in Form zu bringen". So wie LGs wellenförmiges 5-Zoll-OLED auf der DisplayWeek.

LGs OLED-Linie der Generation 4.5 in der Paju-Panelfabrik ist möglicherweise noch gar nicht für Plastiksubstrate ausgelegt, denn das bräuchte eine OLED-Technik, die LG bei seinen bislang verkauften OLEDs gar nicht einsetzt: Die großen Schirme für TV nutzen weiß leuchtende OLEDs, Farben werden darin wie bei LCDs mit RGB-Farbfiltern erzielt. Diese Farbfilter sind aus Glas – wenn das ausreichend dünn ist, lässt es sich durchaus in Form bringen. Unzerbrechlich ist es aber nicht.

In Form gebracht, aber nicht flexibel: LGs 5-zölliges OLED.

Die 55-zölligen OLED-TVs (1,40 m Diagonale) gibt es von LG in zwei Varianten: Einmal als herkömmlichen planen Schirm und einmal als gebogenes Display. Wobei deren Wölbung recht gering ist. Im Gespräch mit der Korean Times hat LG nun für die kommenden Jahre weitere OLED-TVs mit 65 Zoll (1,65 m Diagonale) und 77 Zoll (1,96 m) angekündigt. Diese sollen auf der Pilotlinie M1 in Paju gefertigt werden; die ist noch in Arbeit und wird frühestens nächstes Jahr OLEDs in Serie produzieren können.

Außerdem arbeitet das Unternehmen nach eigenen Angaben an OLED-TVs mit UHD-Auflösung (3840 × 2160 Pixel). Sony und Panasonic hatten auf der vergangenen CES bereits Prototypen solcher ultrahochauflösenden OLEDs gezeigt. (uk)