Snapchat leidet unter Apples Tracking-Transparenz - Investorin klagt

Der Foto-IM-Dienst hatte seinen Investoren versprochen, dass die iOS-Datenschutzfunktion zu keinen geringeren Einnahmen führt – was nicht stimmte.

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(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

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Eine Investorin hat Klage gegen Snap, die Mutterfirma des populären Kommunikationtsdienstes Snapchat, eingereicht. Darin wird behauptet, das an der NASDAQ gelistete Unternehmen habe die Auswirkungen einer neuen Datenschutzfunktion, die Apple mit iOS 14.5 eingeführt hatte, falsch beziehungsweise verharmlosend dargestellt.

Snap hatte im Oktober in seinem Geschäftsbericht mitteilen müssen, dass das Umsatzziel vor allem aufgrund der sogenannten App-Tracking-Transparenz (ATT) um drei Millionen US-Dollar verpasst worden sei. Snap-Boss Evan Spiegel hatte eingeräumt, dass dies "definitiv ein Rückschlag für uns" sei. Dem Unternehmen soll nicht gelungen sein, sich ausreichend anzupassen.

Apples ATT fordert einen Opt-in für Werbetrackingmaßnahmen, die über die jeweilige App hinausgehen – so können Nutzer nicht mehr so einfach App-übergreifend getrackt werden, was die Datenbasis zum Messen von erfolgreichen Werbekampagnen verschlechtert. Snap hatte zuvor stets behauptet, mit der Funktion keine Probleme zu haben – und sie grundsätzlich für richtig gehalten, wie Spiegel betonte. Großes Wehklagen kam hingegen unter anderem von Facebook, wo behauptet wurde, Apple lasse kleine Unternehmen leiden – während das soziale Netzwerk, das mittlerweile Meta heißt, dennoch Rekordumsätze einfuhr.

Die Klage der Investorin Kellie Black besagt nun, Snap und mehrere seiner Manager hätten die Fähigkeit der Firma "überverkauft", sich an Apples Datenschutzfunktion anzupassen. Tatsächlich war die Aktie von Snap teilweise um 25 Prozent eingebrochen, nachdem das Umsatzziel verpasst worden war. Black möchte Schadenersatz von Snap. Die Klage ist vor dem U.S. District Court, Central District Of California, anhängig (2:21-cv-08892).

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, laut denen Apple selbst von der Einführung von ATT profitiert habe. Der Verkauf von Suchanzeigen im App Store sei stark gestiegen, laut der Financial Times gelang es Apple angeblich, sein Werbegeschäft mittlerweile verdreifacht zu haben, seitdem der Trackingschutz greift. Gleichzeitig sinkt der Anteil an Werbung für Apps in anderen Apps, die von diesem Geschäft früher gut leben konnten. Vorgeworfen wird Apple auch, dass das Unternehmen über mehr Daten verfügt als dies App-Anbieter nun aufgrund von ATT tun.

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(bsc)