Snowden-Enthüllungen: The Guardian und New York Times kooperieren

Um die Berichterstattung über die Spähprogramme der Geheimdienste zu sichern, gewährt die britische Zeitung nun auch den Kollegen der New York Times Zugriff auf Dokumente des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden.

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Von
  • Boi Feddern

Die britische Zeitung The Guardian, die Dokumente des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden besitzt und das Überwachungsprogramm PRISM aufdeckte, will bei der Aufarbeitung des brisanten Materials künftig mit der New York Times (NYT) zusammenarbeiten. Die Vereinbarung soll der NYT Zugang zu einigen als geheim eingestuften Dokumenten über den britischen Geheimdienst GCHQ gewähren und so die Berichterstattung sicherstellen. Snowden wisse davon.

Nachdem The Guardian im Rahmen der NSA-Affäre unter anderem auch das Spähprogramm Tempora des britischen Geheimdienstes enthüllt hatte, gerät das Blatt in Großbritannien immer mehr unter Druck: So wurde Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger kürzlich von der britischen Regierung gezwungen, Festplatten und Computer zu zerstören, auf denen Material von Edward Snowden gespeichert war. Davon soll es jedoch Kopien in Brasilien und den USA geben.

Die britische Polizei hat derweil Ermittlungen gegen David Miranda, den Lebensgefährten des Guardian-Journalisten Glenn Greenwald eingeleitet, der bei seiner vorübergehenden Festnahme am Flughafen London-Heathrow hochsensibles Material bei sich gehabt haben soll.

Vor diesem Hintergrund erklärte The Guardian, dass Journalisten in den USA besser geschützt seien als in Großbritannien. Dennoch wolle das Blatt seine Berichterstattung fortsetzen. Schon in der Vergangenheit kooperierte es erfolgreich mit US-Kollegen, unter anderem bei den WikiLeaks-Enthüllungen. (boi)