So druckt man eine Mondbasis in 3D – jedenfalls, wenn alles klappt

Die europäische Raumfahrtagentur ESA hat in einem Video visualisiert, wie mobile und autonome 3D-Drucker eine Mondbasis errichten könnten – aus vor Ort vorhandenem Material, das zu einer Zellenstruktur verklebt wird.

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So druckt man eine Mondbasis in 3D – jedenfalls, wenn alles klappt

(Bild: ESA)

Lesezeit: 1 Min.

Die ESA forscht daran, wie sich mit Hilfe von 3D-Druck eine Mondbasis errichten ließe. Zwar ist das geplante Verfahren in groben Zügen bereits seit dem vergangenen Jahr bekannt. Jetzt visualisiert die europäische Raumfahrtagentur das geplante Vorgehen aber nochmal in einen Video.

Nach einer ausführlichen Einleitung, die sich mit den besonderen Umgebungsbedingungen auf dem Mond beschäftigt, geht es dann ab Filmminute 2:00 zur Sache: Demnach wirft eine unbemannte Landefähre einen zylinderförmigen Behälter auf den Mond. Aus dessen einem Ende heraus wird eine halbkugelförmige Hülle aufgeblasen, die das Gerüst für den Innenraum der Basis bildet. Dann treten zwei mobile Roboter in Aktion, die einerseits lockeres Sedimentmaterial (Regolith) von der Mondoberfläche aufsammeln und daraus andererseits in dünnen Schichten einen dicken Wall rund um die Halbkugelblase aufbauen.

Links das Sammel-Ende, rechts der Druckkopf, in der Mitte die Tanks mit Bindemittel – so stellt sich die ESA einen autonomen Bauarbeiter für den Mond vor.

(Bild: Screenshot aus dem ESA-Video)

Jede dieser Schichten wird dadurch verfestigt, dass die Roboter über einen Druckkopf Bindemittel in den Mondstaub drucken. Der Wall wird dabei nicht massiv angelegt, sondern besteht aus einer Zellenstruktur mit festen Wänden und einer Füllung, die unverbunden bleibt. Der Druckkopf ist an einem Roboterarm mit sechs Freiheitsgraden angebracht und erinnert in der Visualisierung der ESA ein wenig an einen Staubsauger.

Auch auf der Erde wird am Häuserbau mit Hilfe von 3D-Druck geforscht – im großen Stil hat sich das Verfahren allerdings noch nicht durchgesetzt. (pek)