SocialSTAGE-VR: Mit virtuellen Freunden in die virtuelle Oper

Ein virtueller Zwilling des Chemnitzer Opernhauses soll in Zukunft Avataren Einlass gewähren, die auf jedem Platz passende Blickwinkel und Raumklang genießen.

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(Bild: KDdesignphoto/Shutterstock.com)

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Ein Opernabend verspricht mehr als Musikgenuss und Bühnenbild, er ist auch ein gesellschaftliches Ereignis. Die soziale Präsenz anderer Menschen ist dabei ein wesentlicher Bestandteil. Ein Team unter der Projektkoordination von Frank Dittrich, Professor für Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement an der Technischen Universität Chemnitz, hat nun einen virtuellen Zwilling des Chemnitzer Opernhauses und insbesondere des Saales erstellt.

Dabei setzten die Forscher verschiedene Techniken ein, etwa die Fotogrammetrie. Dabei entsteht aus zahlreichen Fotoaufnahmen, zum Teil auch von Drohnen geschossen, teilautomatisiert ein 3D-Modell. Parallel kamen 360-Grad-Aufnahmen zum Einsatz sowie auch stationäres Laserscanning sowie mobile LiDAR-Sensoren, die jeweils die Umgebung mit Streckenmessungen abtasteten.

Über das Polygonnetz, das die räumliche Struktur des Opernhauses abbildet, legen die Forscher eine 3D-Textur.

(Bild: TU Chemnitz)

Das möglichst realistische 3D-Modell des Veranstaltungsraums wollen die beteiligten Partner in weiteren Schritten des Projektes SocialSTAGE-VR zu einer immersiven Veranstaltungsumgebung für Online-Besucher mit VR-Brille und Kopfhörer ausbauen. So haben Techniker des Projektpartners, Die Etagen GmbH aus Osnabrück, Konzerte mit stereoskopischen Kamerasystemen aufgenommen. Damit ermöglichen sie, dass der virtuelle Besucher von seinem Platz aus die Künstler auf der Bühne mit der passenden Perspektive sieht.

Ein virtueller Zuschauerraum liefert künftig aus stereoskopen Bühnenaufnahmen für jeden Platz die passende Sicht sowie den Klang aus der erwarteten Richtung.

(Bild: TU Chemnitz)

Für den Ton steuert das Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen aus Erlangen Klangbibliotheken bei. Damit soll das Hörerlebnis für den Opernbesucher aus der erwarteten Richtung erschallen. Zusätzlich arbeiten weitere Partner an der Einbindung individualisierter Avatare, die sich sogar miteinander austauschen können. Studien mit Probanden an der TU Chemnitz sollen demnächst zeigen, wie immersiv die Teilnehmer ihren virtuellen Opernbesuch wahrnehmen.

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(agr)