Software AG: Aktieneinbruch trotz angehobener Prognose

Das wichtige Segment Digital Business der Software AG wächst weniger stark als angenommen. Den Anlegern gefällt das nicht.

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(Bild: Software AG)

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Die Aktie des in Darmstadt ansässigen Software-Anbieters Software AG hat aufgrund nachlassenden Wachstums im Hauptgeschäftsbereich am Dienstagvormittag einen Einbruch von mehr als 13 Prozent erlitten. Vorangegangen war eine Pflichtmitteilung des MDax-Unternehmens am Montagabend, in dem der Konzern insgesamt eine geringfügige Verbesserung des Geschäfts im dritten Quartal aufzeigt. Entsprechend hebt der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr 2021 zwar leicht an. Der Hoffnungsträger, das Segment Digital Business, soll jedoch schwächer als gedacht ausfallen.

Besser als im Vorjahresquartal entwickelte sich das Segment Adabas & Natural (A&N) bei der Software AG, wie der Konzern mitteilte. Demnach nahmen die Bookings um währungsbereinigt 2 Prozent zu, in den ersten neun Monaten 2021 um währungsbereinigt 7 Prozent. Das lässt die Software AG etwas optimistischer werden. Statt wie bisher prognostiziert 20 bis 30 Prozent Rückgang bei den Bookings, soll der Rückgang nun nur noch 8 bis 12 Prozent für das gesamte Geschäftsjahr betragen.

Weniger gut sieht es im Segment Digital Business (DB) aus: Hier sollte das währungsbereinigte Wachstum der Bookings zunächst 15 bis 25 Prozent betragen, nun wird jedoch mit 13 bis 17 Prozent spürbar geringer ausfallen. Nach Angaben der Software AG gäbe es zwar eine hohe Nachfrage, allerdings würden "Anfang des Jahres getätigte Pipeline-Investitionen" länger als gedacht dauern, was den Abschluss von Verträgen ausbremst.

An den weiteren für 2021 in Aussicht gestellten Ergebnissen will die Software AG nicht rütteln. So wird weiterhin ein währungsbereinigtes Wachstum beim Produktumsatz zwischen 0 und 5 Prozent erwartet. Das EBITDA (non-IFRS) soll zwischen 17 und 19 Prozent liegen, bisher lag die Prognose bei 16 bis 18 Prozent.

An dem Ziel, mittelfristig einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro zu erwirtschaften, hält die Software AG fest. Das EBITDA (non-IFRS) soll dann jährlich zwischen 25 und 30 Prozent und der Anteil des wiederkehrenden Produktumsatzes 85 bis 90 Prozent betragen. Auch die durchschnittliche Wachstumsrate von 15 Prozent im Segment DB bis 2023 soll erreicht werden.

Den Anlegern dürfte besonders das schwache Digitalgeschäft ein Dorn im Auge sein. Schließlich sollte dies über die nächsten Jahre das Konzernwachstum garantieren. Entsprechend negativ fiel die Reaktion an der Börse aus. Im Laufe des Dienstagvormittags verlor die Aktie mehr als 13 Prozent. Ein Papier der Software AG liegt bei nun 35,96 Euro und sank damit auf einen Wert wie zuletzt Mitte Juni 2021.

Die genauen Geschäftszahlen sowie Angaben zum weiteren Konsolidierungsprozess will die Software AG am 21. Oktober veröffentlichen.

(olb)