Software-defined Networking für die Cloud

Das US-Startup-Unternehmen Nicira hat seine Software Network Virtualization Platform (NVP) vorgestellt, mit der sich auf vorhandener Netzwerk-Hardware virtuelle Netze einrichten und betreiben lassen. Das Programm simuliert dafür Router, Switches und andere, in einem Rechenzentrumsnetz laufende Geräte. Diese virtuellen Netze agieren danach vollkommen unabhängig von der physischen Hardware (Software-defined Networking). Änderungen an der zugrunde liegenden Infrastruktur sollen sich nicht auf die virtuellen NVP-Netze auswirken, beschreibt Nicira das Verfahren. NVP benötige lediglich eine IP-Adresse.

NVP erstellt dazu eine intelligentes Edge-Netzwerk, verbindet dieses mit der vorhandenen Netzwerk-Hardware und steuert sein System selbstständig (PDF-Datei). Das physische Netz leitet damit nur noch Pakete weiter, agiert also nur noch wie eine Backplane in einem Switch. Zum NVP-Netz gehören virtuelle Switche (Open vSwitch, OVS) sowie ein Cluster von NVP-Controllern, die auf Intel-Servern laufen und alle virtuellen Netzwerkkomponenten und Verbindungen verwalten. Laut Nicira ähnelt die Netzwerk-Virtualisierung sehr der Virtualisierung auf Servern, die Anwendungen von der Serverhardware entkoppelt: So sperrt die NVP-Software jede (Cloud-)Anwendung auf einem Server in ein eigenes Zugangsnetz, und Internet-Dienste lassen sich mit NVP von einem Rechenzentrum in ein anderes verlagern – ohne dass man sie dafür abschalten müsste.

Neben Nicira arbeiten auch andere Firmen an Programmen fürs Software-defined Networking. So hat etwa HP einige seiner Switche mit der Unterstützung für das OpenFlow-Protokoll nachgerüstet, die sich so etwa über den Software-Controller Floodlight von Big Switch Networks steuern lassen. (rek)