Software knackt PDF-Beschränkungen

Für 30 US-Dollar bietet die russische Software-Firma ElcomSoft ein Tool, das die Kopier- und Drucksperren von geschützten pdf-Dateien "auf Knopfdruck" entfernt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

Für 30 US-Dollar bietet die russische Software-Firma ElcomSoft ein Tool, das die Kopier- und Drucksperren von geschützten PDF-Dateien "auf Knopfdruck" entfernt. E-Books könnten so – ohne zusätzliche Plugins – kopiert, ausgedruckt und gelesen werden. Außerdem soll die Software PDF-Files entschlüsseln können, die mit dem FileOpenPublisher verschlüsselt worden sind, der unter anderem von E-Book-Verlag Sybex verwendet wird. Advanced PDF Password Recovery kann jedoch nur so genannte Owner Passwords knacken; den sehr viel stärkeren Schutz durch User Passwords kann das Programm nicht brechen. Die Moskauer Softwarefirma hat ein reichhaltiges Repertoire von Password-Knackern im Sortiment, die unter anderem sogar von Microsoft empfohlen werden.

Auf Nachfrage von heise online erklärte der technische Direktor von ElcomSoft, Vladimir Katalov, er sehe keine juristischen Probleme mit der Software. Natürlich könne "jede Software legal oder illegal" verwendet werden, aber "wirklich wichtige Daten werden mit anderen Methoden gesichert." Das Programm würde lediglich "Zugriffsbeschränkungen aufheben" und keine echte Verschlüsselung knacken. Von Adobe war auf Anfrage bislang keine Stellungnahme zu erhalten.

Der Owner-Password-Schutz von PDF-Files lässt sich angeblich auch mit Bordmitteln relativ leicht umgehenPassword Crackers Inc. bietet gegen einen Obulus von 500 US-Dollar (Vorkasse) an, ein zugeschicktes verschlüsseltes PDF-File zu dechiffrieren.

Ende September sorgte ein Bericht im Online-Magazin Wired für Aufsehen, wonach Raubkopien mittlerweile auch im Buchbereich erheblichen Schaden verursachen würden. Wired berichtete über eine Linkseite mit zahlreichen Verweisen zu diversen englischsprachigen Bestsellern. Die Site ist zwar mittlerweile vom Netz, aber auch über irc-Kanäle werden massenhaft so genannte Bookwarez ausgetauscht. (wst)