Software mit Spartipps für die Steuererklärung

Ab diesem Jahr darf die Steuererklärung ganz ohne Anlagen und Belege abgegeben werden. Ein Grund mehr, sie digital ans Finanzamt zu schicken. Wer sich beim Ausfüllen von geeigneter Software helfen lässt, erhält jede Menge Tipps zum Steuersparen.

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Mit der richtigen Software schnell zur fertigen Steuererklärun
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand
Inhaltsverzeichnis

Müssen Sie Ihre Steuerklärung für 2017 noch abgeben? Dann sollten Sie das digital erledigen, am besten mit einer passenden Software. Das spart Zeit und beschleunigt die Abwicklung, denn die digitalen Einsendungen ans Finanzamt haben Vorrang vor den Erklärungen, die per Briefpost eingehen.

Programme für die Steuererklärung erfassen alle Daten, helfen bei der Optimierung und verschicken das Ganze gleich in elektronischer Form. Neben klassischen Desktop-Anwendungen bieten sich dafür eine ganze Reihe von Webdiensten an. c't hat fünf solcher PC-Programme und sechs Webdienste für die Steuererklärung getestet. Sogar per App soll man seine digitale Steuererklärung erstellen können. Im Test konnten diese Helfer aber noch nicht wirklich überzeugen.

Fünf etablierte Desktop-Programme teilen sich den Markt der Steueranwendungen für den PC: tax und WISO steuer:Sparbuch von Buhl Data, SteuerSparErklärung vom Akademische Arbeitsgemeinschaft Verlag und QuickSteuer sowie Taxman von Lexware. Da es nur wenige steuerliche Änderungen gab, hat sich bei diesen Programmen gegenüber dem Vorjahr nicht viel geändert: Sie führen den Anwender auf Wunsch Schritt für Schritt durch alle steuerlich relevanten Lebensbereiche, fragen Pflicht-Eingaben ab und weisen auch auf weniger bekannte Steuersparmöglichkeiten hin. Zum Recherchieren bringen sie umfangreiche Informationen mit.

Einzig die WISO-Software wurde deutlich weiterentwickelt: Zusammen mit Tablet-Apps und einem Webdienst bildet das PC-Programm nun eine eng verzahnte Produktfamilie. Der Kauf eines der Produkte berechtigt zur flexiblen Nutzung aller genannten Varianten. Wenn Nutzer ihre Daten auf dem Server des Anbieters ablegen, können sie mal am PC und mal mit dem Tablet an der Steuererklärung arbeiten – je nachdem, ob lange Zahlenkolonnen eingetippt oder nur noch rasch ein paar Angaben ergänzt werden sollen. Wer auf die Mehrplattform-Lösung verzichten kann, erzielt die digitale Steuererklärung mit der SteuerSparErklärung für PCs ebenso einfach.

Tools für die Steuererklärung (5 Bilder)

Das Markenzeichen der WISO-Steuersoftware sind die vielen Erklärvideos, mit denen dieses Programm steuerliche Sachverhalte erläutert.

Mit Webdiensten für die Steuer kann man sofort loslegen, denn sie müssen nicht erst lokal eingerichtet werden. Die Dienste verwalten alle angebotenen Steuerjahre komfortabel in einer Oberfläche.

c't hat sich Lohnsteuer kompakt, Smartsteuer, SteuerFuchs, SteuerGo, Taxango und Wundertax genauer angesehen: Der Testfall eines Berufseinsteigers ließ sich damit zügig erfassen, auch zu den Steuersparmöglichkeiten rund um Werbungskosten klärten die genannten Webdienste gut auf. Einigen gelingt es besonders gut, den Steuerfachjargon in alltagstaugliche Formulierungen oder Fragen zu übersetzen, im Test überzeugte hier vor allem der Webdienst Smartsteuer.

Dass man seine Steuererklärung in wenigen Minuten am Smartphone erledigen kann, wollen die neuen Steuer-Apps beweisen. Sie fragen Steuerdaten ganz lässig per Chat ab oder scannen ein Foto des Lohnzettels. So oder so soll alles ganz schnell und ganz einfach gehen. Das mag für Schüler und Studenten mit Ferienjobs stimmen. Aber um als Vollzeit-Berufstätiger seine Steuerschuld zu reduzieren, muss man eine Menge steuermindernder Angaben vollständig erfassen. Und das ist auf der kleinen virtuellen Tastatur eines Smartphones mühsam und fehleranfällig, zumal diese bei Eingaben den halben Bildschirm verdeckt. Besser als mit einer App fährt man dann mit einem soliden Webdienst.

Durch die besondere steuerliche Situation können sich für Berufs- und Steuererklärungseinsteiger für das erste Berufsjahr schnell hohe Steuerrückzahlungen ergeben: Eventuell lassen sich Kosten aus den zurückliegenden Studienjahren geltend machen, hinzu kommt meist ein beruflich bedingter Umzug. Wer nicht das ganze Jahr berufstätig war, sondern seinen ersten Vollzeitjob im Sommer angetreten hat, kann sich in der Regel über eine ordentliche Rückzahlung freuen, ohne weitere Angaben machen zu müssen.

Achtung: Wenn eine App oder ein Online-Angebot in solchen Fällen eine hohe Erstattung "herausholt", ist das kein Hexenwerk. Bereits im zweiten Berufsjahr sieht das ganz anders aus. Berufsanfänger sollten daher wohl überlegen, für welche Anwendung sie sich entscheiden. Idealerweise ist die gewählte Software auch in den kommenden Jahren noch sinnvoll nutzbar.

Vorsicht ist auch bei manchen Angeboten in den App-Stores und im Web geboten, die vierstellige Erstattungen oder eine fertige Erklärung in wenigen Minuten versprechen. Zum Teil handelt es sich in Wahrheit um die Vermittlung von Steuerberatungs-Dienstleistungen.

Alle Steuerzahler, die zur Einkommensteuererklärung verpflichtet sind und keinen Steuerberater damit beauftragt haben, müssen ihre Erklärung für 2017 spätestens am 31.5. beim Finanzamt abgegeben haben. Ab dem nächsten Jahr haben Sie für die Steuererklärung etwas länger Zeit: Die Deadline verschiebt sich dann um zwei Monate auf den 31.7.

Lesen Sie den kompletten Test der Steuererklärung-Tools in c't 11/2018:

  • Richtig gegensteuern: Software für die Steuererklärung

(uk)