Cebit

Softwarefirmen erwarten 2004 Umsatzsteigerung

Die Gesamtbilanz des vergangenen Jahres fällt bei den Softwarefirmen im Deutschen Multimedia Verband allerdings eindeutig negativ aus.

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Von
  • Torge Löding

Mit einer guten Nachricht meldet sich die Fachgruppe Softwareindustrie im Deutschen Multimedia Verband (dmmv) am ersten CeBIT-Tag zu Wort: Die Gemütslage der rund 250 in dem Verband organisierten Softwarefirmen scheint gut zu sein. An einer internen Befragung beteiligten sich etwa die Hälfte dieser Unternehmen. Rund 70 Prozent erwarten ein signifikantes Umsatzwachstum von durchschnittlich 13 Prozent. Etwas mehr als ein Viertel rechnet im laufenden Jahr mit einer Umsatzstagnation und nur 4 Prozent befürchten eine negative Umsatzentwicklung.

Die Gesamtbilanz des vergangenen Jahres fällt bei den Softwarefirmen eindeutig negativ aus. In 2003 hatten 48 Prozent der Unternehmen mit Umsatzeinbußen zu kämpfen, während 42 Prozent Zuwächse erzielen konnten. Bei 9 Prozent war der Umsatz auf Vorjahresniveau geblieben. In der Folge haben 26 Prozent der Softwareunternehmen Personal abgebaut. Für weit mehr als die Hälfte (57 Prozent) war die schlechte Umsatzentwicklung allerdings kein Grund, Mitarbeiter zu entlassen. Rund 17 Prozent haben neue Arbeitsplätze geschaffen. Im vergangenen Jahr haben 65 Prozent der Firmen in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten investiert.

Der umstrittene Vorsitzende der Fachgruppe Softwareindustrie, Gregory Blepp von SCO, kündigt zudem an, dass sich die Fachgruppe fortan stärker um die Diskussion über Geschäftsmodelle für Open Source kümmern wolle. So möchte er Open-Source-Vertretern auch kaufmännische Sprache an die Hand geben, damit sie mit Mittelständlern ins Geschäft kommen können.

Die Anfeindungen, die er als SCO-Manager von Vertretern einiger dmmv-Mitgliedsfirmen bekommen hat, wies er zurück. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich zum Beispiel bei Suse gearbeitet habe. Ich kenne mich bei Open Source aus und vertrete im dmmv nicht die Interessen von SCO. Es geht auch nicht um Gut gegen Böse, sondern um die Ko-Existenz von Open Source und proprietären Systemen. Soviel Neutralität sollte man mir zugestehen", sagte Blepp. Nach seiner Wahl zum Fachgruppenpräsidenten Ende vergangenen Jahres hatten sich Vertreter von dmmv-Mitgliedsfirmen sehr ablehnend geäußert. Hintergrund ist der laufende Streit zwischen SCO und der Linux-Gemeinde. (tol)