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Solaris Studio 12.2 verbessert Fehlersuche

Christian Kirsch

In der ersten Release von Solaris Studio unter Oracles Ägide gibt es neben der obligaten Namensänderung neue Werkzeuge zur Performance-, Coverage- und Thread-Analyse sowie zum Finden von Speicherfehlern.

Die jetzt vorgestellte kostenlose Entwicklungsumgebung Solaris Studio 12.2 [1] ist die erste seit der Übernahme [2] von Sun durch Oracle. Wichtigste Änderung ist laut den Release Notes [3] der neue Name: Das Produkt heißt nun "Oracle Solaris Studio". Viele weitere Neuerungen betreffen Compiler-Optionen, Änderungen in Bibliotheken und Ähnliches.

Screenshot von DLight

DLight erzeugt Laufzeitstatistiken unter anderem zur CPU-Auslastung.

(Bild: oracle.com)

Für Entwickler hilfreich dürfte die überarbeitete Version von DLight [4] sein. Es nutzt DTrace [5] zum Sammeln von Laufzeitinformationen, die es anschließend grafisch darstellt. Damit sollen sich Performance-Engpässe in C-, C++- und Fortran-Programmen lokalisieren lassen. Außerdem gibt es Monitore für Apache, MySQL und PHP. DLight erzeugt Statistiken zur Auslastung von CPU, Ein-/Ausgabe, Speicher sowie Threads und erkennt Speicherlecks. Andere Speicherfehler lassen sich mit dem neuen discover [6] lokalisieren. Es entdeckt unter anderem Zugriffe auf nicht initialisierte sowie außerhalb allozierter Speicherbereiche, das fehlerhafte Freigeben von Blöcken und das Schreiben oder Lesen von nicht-alloziertem Speicher. discover instrumentiert mit den Optionen -g und -Ox übersetzte Programme, erfordert also in der Regel keine Änderungen an den Compiler- und Link-Scripts.

Das ebenfalls erstmals in Solaris Studio vorhandene uncover hilft beim Testen von Anwendungen: Es ermittelt, welche Teile des Programms ausgeführt wurden (Coverage). Der Thread Analyzer [7] findet jetzt "Data Races [8]", also sich gegenseitig blockierende Zugriffe mehrerer Threads auf dieselben Daten.

Solaris Studio ist für Solaris und Linux erhältlich [9]. Als IDE kommt Netbeans 6.9 [10] zum Einsatz. Laut Dokumentation laufen einige der Tools jedoch nur unter Solaris oder mit dafür übersetzten Binaries.

Siehe dazu auch:

(ck [12])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1075708

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.oracle.com/technetwork/server-storage/solarisstudio/documentation/oss-122-docs-169726.html
[2] https://www.heise.de/news/EU-Kommission-gibt-Oracle-gruenes-Licht-fuer-Sun-Uebernahme-Update-909670.html
[3] http://docs.sun.com/app/docs/doc/821-2414/gkhaj?l=en&a=view
[4] http://docs.sun.com/app/docs/doc/821-2126?l=en
[5] http://www.oracle.com/technetwork/systems/dtrace/dtrace/index-jsp-137532.html
[6] http://docs.sun.com/app/docs/doc/821-1784?l=en
[7] http://docs.sun.com/app/docs/doc/821-2124?l=en
[8] http://docs.sun.com/app/docs/doc/821-2124/geojs?l=en&a=view
[9] http://www.oracle.com/technetwork/server-storage/solarisstudio/downloads/index.html
[10] https://www.heise.de/news/Freie-Entwicklungsumgebung-NetBeans-6-9-veroeffentlicht-1023283.html
[11] http://www.heise.de/software/download/solaris_studio_ehamals_sun_studio/44666
[12] mailto:ck@ix.de