Computex

Solid State Disks und Flash-Module für (Billig-)Notebooks

Im Umfeld der Computex haben zahlreiche Hersteller neue Solid State Disks, darunter auch Flash-Module für den Einsatz in Netbooks und UMPCs angekündigt. In vielen Modellen stecken inzwischen die günstigeren MLC-Flash-Bausteine.

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Von
  • Boi Feddern

Speziell für ultrabillige Netbooks, die in großer Fülle auf der Computex vorgestellt werden sollen, hat SanDisk Flash-Module mit 4, 8 und 16 GByte angekündigt. Die Mini-Speicher mit dem Namen pSSD (Parallel-ATA Solid State Drive) sollen ab August sowohl mit MLC- als auch in einer Version mit SLC-Flash auf den Markt kommen und nehmen per IDE über einen ZIF-Steckverbinder Kontakt mit dem Rechner auf. Laut Datenblatt erreichen sie maximale sequenzielle Transferraten von 39 MByte/s beim Lesen und 17 MByte/s beim Schreiben.

Vergleichbare Module will auch Intel morgen auf der Computex vorstellen. Es dürfte sich dabei um die mit 54 mm × 38 mm × 4 mm recht kleinen Intel Z-P230 PATA Solid-State Drives (PDF-Datei) handeln. Sie kommunizieren ebenfalls per IDE über einen ZIF-Steckverbinder und benötigen sehr wenig elektrische Leistung. Intel spricht im Datenblatt von maximal 1,65 Milliwatt in Ruhe (idle) und 314 Milliwatt bei Lese-/Schreibzugriffen. Geplant sind zunächst Modelle mit 4 und 8 GByte -- voraussichtlich aber ausschließlich mit dem günstigeren MLC-Flash. Im vierten Quartal soll dann auch eine Variante mit 16 GByte erscheinen. Mit 35 MByte/s beim Lesen und nur 7 MByte/s beim Schreiben arbeiten sie aber wesentlich langsamer als SanDisks pSSD. Mit konkreten Preisangaben halten sich beide Hersteller bislang noch zurück.

Schnelle 1,8"-SSDs für Ultra-Mobile PCs (UMPCs) zeigt hingegen SuperTalent auf der Computex. Die MasterDrive KX genannten Modelle speichern wahlweise 30, 60 oder 120 GByte und arbeiten ebenfalls mit MLC-Flash. Sie nehmen über eine schmale Micro-SATA-Schnittstelle (1,5 GBit/s) Kontakt mit dem Host auf. Die maximalen Transferraten sollen bei 120 MByte/s beim Lesen und 40 MByte/s beim Schreiben liegen. Als empfohlene Verkaufspreise nennt Supertalent für das Spitzenmodell mit 120 GByte verhältnismäßig günstige 679 US-Dollar. Die anderen beiden Modelle sollen 449 US-Dollar (60 GByte) respektive 299 US-Dollar (30 GByte) kosten.

TDK ist zwar selbst nicht auf der Computex, hat aber ebenfalls neue 1,8"-Micro-SATA-SSDs vorgestellt -- allerdings mit dem teureren SLC-Flash. Die Modelle aus der HS1 Series gibt es in Ausführungen mit 16, 32 und 64 GByte zum Preis von 900 US-Dollar (16 GByte), 1500 US-Dollar (32 GByte) und 2000 US-Dollar (64 GByte). Die Disks übertragen Daten mit maximal 100 MByte/s (Lesen) und 50 MByte/s (Schreiben) und speichern sie per 128-Bit AES verschlüsselt ab.

Die Festplattenhersteller sehen die aufkeimende Konkurrenz durch Solid State Disks bislang noch recht gelassen. Seagate beispielsweise plant aber selbst ebenfalls bald Flash-Disks anzubieten. Die ersten – in erster Linie für den Unternehmenseinsatz gedachten Modelle – könnten im nächsten Jahr erscheinen. Über Consumer-SSDs will man aber erst nachdenken, wenn der Preis auf 10 US-Cent pro Gigabyte falle, so Seagate-CEO Bill Watkins in US-Medien.

iSuppli-Analyst Krishna Chander glaubt indes, dass Solid State Disks in den nächsten drei bis fünf Jahren in puncto Preis pro Gigabyte und Zuverlässigkeit mit Festplatten gleichziehen könnten. Wenn Seagate möglichst schnell eigene SSDs auf den Markt bringen würde, könnte sich das zu einem Vorteil gegenüber anderen Festplattenherstellern, wie dem Hauptkonkurrenten Western Digital, entwickeln. (boi)