Sonnensturm geht weiter – so fotografiert man Polarlichter ohne Aufwand

Auch in der Nacht zum Sonntag kann der Himmel über Deutschland leuchten. Wie man ihn mit Smartphone oder Systemkamera fotografiert, zeigen zwei Praxisartikel.

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Polarlichter in der Nacht zum 11. Mai 2024 in Meckenheim, NRW, aufgenommen mit dem Smartphone Oneplus Nord und leicht bearbeitet.

(Bild: Dr. Volker Zota)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst
  • mit Material der dpa

Dank eines außergewöhnlich starken Sonnensturms waren in der Nacht von Freitag auf Samstag auch über vielen Teilen Deutschlands farbenfrohe Polarlichter zu sehen. Wer das Naturphänomen verpasst hat, hat nun noch eine Chance: Der Wetterdienst sagt eine überwiegend sternenklare kommende Nacht voraus.

Normalerweise sind Polarlichter vor allem in nördlichen Regionen zu sehen. Nach Angaben von Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg hätten die Sichtungen dieses Mal aber in Europa südlich bis zu den Kanaren gereicht, wo das Phänomen – wenn nicht mit bloßem Auge sichtbar – so doch auf Fotos festgehalten werden konnte. "Insofern war das schon sehr, sehr ungewöhnlich", so Liefke. Die letzten Polarlichter in dieser Stärke habe sie vor über 20 Jahren gesehen.

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Die kommende Nacht werde meist sternenklar verlaufen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. "Zumindest wettertechnisch steht der Beobachtung und dem Fotografieren von Polarlichtern nichts im Wege", erklärte Markus Übel vom DWD. Nur über dem Osten gebe es ein paar Wolkenfelder, die die Sicht auf mögliche Polarlichter versperren könnten. Ob man in Deutschland aber erneut Polarlichter sehen oder ablichten kann und wie intensiv sie werden könnten, hänge davon ab, wie stark der geomagnetische Sturm werde.

Tatsächlich vermeldete die US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) in der Nacht von Freitag auf Samstag, dass das Spektakel noch nicht vorbei sei. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass die geomagnetischen Stürme bis zum Wochenende anhalten werden, da mehrere zusätzliche koronale Massenauswürfe auf dem Weg in die äußere Atmosphäre der Erde sind", so die NOAA.

Damit man das Naturschauspiel auch gut mit digitalen Kameras festhalten kann, ist nicht viel Aufwand oder Wissen nötig. Das klappt auch schon mit Smartphones, wie diese Anleitung zeigt. Wer sich mit einer Systemkamera auf die Jagd nach den Polarlichtern macht, findet Unterstützung in einem noch ausführlicheren Artikel über Astrofotografie ohne großes Spezialgerät. Ergänzend dazu noch ein Tipp aus der Praxis: Bei der Begeisterung über die seltenen Motive denkt man oft zuletzt an sich selbst. Soll heißen: Eine dicke Jacke, ein paar Snacks und eine Thermoskanne mit dem Heißgetränk der Wahl kann Wunder wirken.

(nie)