Sonnige Zeiten für Photovoltaik: Rekordzuwächse bei Erneuerbaren Energien

Die Internationale Energieagentur berichtet über hohe Zuwächse bei Photovoltaik und Windstrom. Warum die Nachfrage steigt und was die Experten vorhersagen.

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Es herscht schon lange nicht mehr eitel Sonnenschein über der deutschen Solarbranche (Photovoltaik-Anlage in Thüngen/Bayern) Foto: OhWeh, Lizenz Creative Commons CC BY-SA 2.5

(Bild: OhWeh, Lizenz Creative Commons CC BY-SA 2.5)

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Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf die weltweiten Energiemärkte sorgen offenbar für einen massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien. Vor allem bei der Photovoltaik verzeichnet die Internationale Energieagentur sehr hohe Zuwachsraten. Aber auch Windkraftanlagen werden wieder stärker gebaut, um von fossilen Brennstoffen und den damit verbundenen Abhängigkeiten von einzelnen Ländern unabhängiger zu werden. Auch die steigenden Preise spielen laut der Energieagentur eine große Rolle.

Der Ausbau Erneuerbarer Energien wird den Berechnungen nach in diesem Jahr um ein Drittel nach oben schnellen. Es wird mit einer Erhöhung der Gesamtkapazität um 440 auf weltweit 4500 Gigawatt gerechnet. Letztgenannte Zahl entspreche der Gesamtleistung Chinas und der USA, heißt es. Es handele sich um das größte Plus aller Zeiten. Wachstumstreiber seien vor allem Europa, die USA und Indien. China bleibt mit 55 Prozent Anteil am Wachstum Erneuerbaren Energien führend.

Weltweit bemühten sich Regierungen, Erneuerbare Energien auszubauen, bilanziert die Energieagentur. Es müsse aber dafür Sorge getragen werden, die Stromnetze aufzurüsten und zu erweitern. Zudem müsse man sich auch darum kümmern, das Potenzial von Wind und Sonne voll auszuschöpfen, womit unter anderem auch die Schaffung von Speichersystemen gemeint sein dürfte.

Begünstigt wird das Wachstum bei der Photovoltaik durch den gleichzeitigen Ausbau von Produktionskapazitäten. Hier sei China federführend. Für die nächsten Jahre wird deshalb mit weiterem deutlichen Wachstum gerechnet. Bei der Windkraft hätten sich die Zuwachsraten im Vergleich zu den Vorjahren wieder erholt. Der Ausbau litt hier vor allem unter Lieferkettenproblemen und Produktionsengpässen. Diese seien jedoch nicht vollständig überwunden. Es wird damit gerechnet, dass die Nachfrage das Angebot weiterhin übersteigt.

Laut der Internationalen Energieagentur hat der Ausbau der Erneuerbaren in Europa noch höhere Preissteigerungen verhindert. Ohne den Ausbau wären die Stromgroßhandelspreise nach den Berechnungen der Experten um weitere 8 Prozent gestiegen. In mehreren Ländern übersteige der Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix erstmals über 40 Prozent.

(mki)