Sony kooperiert bei organischen Displays mit japanischer Öl-Firma

Sony will zusammen mit den japanischen Petrochemikern von Idemitsu Kosan Materialien für OLED-Displays entwickeln. Zu diesem Zweck vereinbarten die beiden Firmen auch die wechselseitige Nutzung von Patenten.

Bei Flachbildschirmen mit organischen, Licht emittierenden Dioden setzen an jedem Bildpunkt drei selbstleuchtende Halbleiterelemente ein und beheben so viele Schwachstellen der Flüssigkristall-Technik: Die Bilddarstellung auf OLED-Displays wird wieder ähnlich unabhängig vom Blickwinkel wie bei der guten alten Bildröhre und Schwarz endlich kein Dunkelgrau mehr sein. Auch die hohen Schaltzeiten der LCDs sollen Vergangenheit werden – LEDs schalten wenn nötig im kHz-Bereich. Der Energiehunger verringert sich gegenüber LCDs, da auf OLED-Schirmen nur die leuchtenden Pixel Strom verbrauchen – bei LCDs benötigt die Hintergrundbeleuchtung eine konstante Menge an Energie und die Polarisationsfilter schlucken viel Licht.

Nur die Haltbarkeit vor allem der blau leuchtenden OLEDs setzt der massenhaften Verwendung noch Grenzen. Phosphorizierende Materialien von Universal Display sollen aber bei einer Leuchtdichte von 200 cd/m² bereits eine Lebensdauer von 15 000 Stunden erreicht haben.

Die OLED-Technik wird im Markt für Flachdisplays künftig eine wichtige Rolle spielen – Canon wird bei seinen Digitalkameras ab 2007 OLED-Displays einsetzen – und alle großen Hersteller sind bemüht, sich frühzeitig gut zu positionieren. Besonders Sony hat hier einiges gut zu machen, hat der Elektronikgigant doch den LCD-Markt fast verschlafen und es überdies versäumt, eine eigene Fertigung aufzubauen. So sahen sich die Japaner später gezwungen, eine Kooperation mit dem großen südkoreanischen Konkurrenten Samsung einzugehen, der im LCD-Sektor schon früh eine starke Stellung im Markt besaß und mit Innovationen aufwartet. Bei OLEDs scheint Sony bemüht, diesen Fehler nicht zu wiederholen. (mhe)