Sony schreibt wieder schwarze Zahlen

Die Playstation 2 ist weiter ein Renner für Sony -- im gesamten Geschäftsjahr will man 22,5 Millionen Stück absetzen und die Spielkonsole auch auf den chinesischen Markt bringen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 100 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

Der weltgrößte Hersteller von Unterhaltungselektronik, der japanische Elektronikkonzern Sony, meldet für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres 44,1 Milliarden Yen (336 Millionen Euro) Nettogewinn nach einem Verlust von 13,2 Milliarden (108 Millionen Euro) im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz stieg leicht um 0,5 Prozent auf 1,79 Billionen Yen (14,7 Milliarden Euro).

Sony-Chef Nobuyuki Idei begründete die Rückkehr in die Gewinnzone unter anderem mit einer verstärkten Nachfrage nach Unterhaltungselektronik-Produkten, einer Erholung der Chipsparte und erfolgreichen Kostensenkungen. Für das Gesamtjahr (zum 31. März 2003) hob der Konzern wegen des zu erwartenden schwächeren Yen-Kurses seine Nettogewinn-Prognose auf 180 Milliarden (1,48 Milliarden Euro) von zuvor 150 Milliarden Yen an. Der Sony-Konzern erzielt rund ein Drittel seines Umsatzes in den USA. Verliert der Yen zum Dollar an Wert, können japanische Konzerne ihre Produkte in den USA ohne Margeneinbußen günstiger anbieten als die US-Konkurrenz.

Im hart umkämpften Markt für Spielkonsolen konnten die Japaner zulegen. Bei den Harware-Verkäufen von PS2-Konsolen legte Sony von 4,6 auf 8,3 Millionen verkaufte Einheiten zu -- ein Zuwachs um 79 Prozent. Der Schwerpunkt des Geschäftes liegt in USA mit 4,3 Millionen verkauften Einheiten, gefolgt von Europa mit 3,2 Millionen -- im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 0,6 Millionen. Im Mutterland Japan musste der Konzern allerdings mit 0,8 Millionen verkauften Konsolen einen Rückgang von 10 Prozent hinnehmen. Für das Gesamtjahr rechnet Sony mit 22,5 Millionen verkauften Exemplare. Auch bei der Konsolen-Software meldet Sony einen Sprung um 85 Prozent von 22,7 Millionen auf 42 Millionen verkaufte Einheiten.

Im kommenden Jahr will der Konzern seine Spielkonsole auch auf den chinesischen Markt zu bringen. Wie eine Sprecherin der Sony Computer Entertainment am Montag in Tokio mitteilte, sei zwar noch nichts entschieden, doch werde der Markteintritt, möglicherweise 2003, derzeit erwogen. Sony hat den viel versprechenden chinesischen Markt bisher wegen der dortigen Probleme mit der Produktpiraterie gemieden, spielt aber schon länger mit dem Gedanken eines Engagements. Software-Raubkopien sind in China schon ab einem Dollar zu haben.

Die in China derzeit erhältlichen Playstation-Konsolen gelangten vor allem über Hongkong ins Reich der Mitte. Mit dem nun erwogenen Markteintritt will Sony seine weltweit führende Position gegenüber den Konkurrenten Nintendo mit dessen Gamecube-Konsole und Microsofts Xbox stärken. Sony vertreibt die Playstation und das Nachfolgermodell Playstation 2 in rund 120 Ländern. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben inzwischen weltweit mehr als 130 Millionen seiner Spielekonsolen ausgeliefert. (wst)