Sony überrascht mit guten Ergebnissen und optimistischen Prognosen

Besonders Zuwächse bei LCD-Fernsehern, der mobilen Spielkonsole PSP und der Finanzsparte hielt Sony für bemerkenswert – letztere konnte ihren operativen Gewinn um 238 Prozent steigern.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der japanische Elektronikkonzern Sony konnte für das dritte Quartal des Geschäftsjahrs 2005/2006 einen überraschend hohen Gewinn ausweisen – und rechnet nun für das gesamte Geschäftsjahr mit einem operativen Gewinn von 100 Milliarden Yen (709 Millionen Euro), netto soll der Gewinn bei 70 Milliarden Yen liegen. Zuvor hatte Sony noch einen operativen Verlust von 20 Milliarden Yen und einen Nettoverlust von 10 Milliarden Yen prognostiziert. Sony führte dies unter anderem auf besser als erwartet laufende Geschäfte mit Fernsehern und Personal Computern zurück. Zu der höheren Profitabilität trug daneben auch die Yen-Abschwächung bei.

Der Umsatz im dritten Geschäftsquartal kletterte bei Sony im Jahresvergleich um 10,2 Prozent auf 2,368 Billionen Yen. Der operative Gewinn machte einen Sprung um 46,8 Prozent und stieg auf 202,8 Milliarden Yen. Der Nettogewinn wuchs immerhin noch um 17,.5 Prozent auf 168,9 Milliarden Yen. Besonders Zuwächse bei LCD-Fernsehern, der mobilen Spielkonsole PSP und der Finanzsparte hielt Sony für bemerkenswert – letztere konnte ihren operativen Gewinn um 238 Prozent steigern.

Im einzelnen erreichte die Elektronik-Sparte von Sony, zu der auch die LCD-Fernseher gehören, einen Umsatzzuwachs von 4,7 Prozent, der operative Gewinn kletterte um 56,2 Prozent auf 78,9 Milliarden Yen. Die Spiele-Abteilung steigerte den Umsatz um 48,3 Prozent und den Gewinn um 52,1 Prozent auf 67,8 Milliarden Yen. Besonders die PlayStation Portable konnte mit 6,2 Millionen ausgelieferten Einheiten massiv zulegen; aber auch mit der Playstation 2 zeigte sich Sony noch zufrieden.

Die Filmsparte machte Sony im Unterschied zu den anderen Abteilungen aber nicht unbedingt Freude: Der Umsatz blieb zwar ungefähr gleich im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahrs, dafür fuhr die Abteilung aber einen operativen Verlust von 0,4 Milliarden Yen ein, während zuvor ein operativer Gewinn von 18,6 Milliarden Yen in den Büchern stand. Sony führte dies auf die fehlenden Einkünfte aus den DVD-Verkäufen von Spiderman 2 zurück, die zuvor Umsätze und Gewinne angetrieben hätten. Außerdem seine Filme wie "The Legend of Zorro" und "Zathura" lange nicht so gut gelaufen, wie man das erwartet habe.

Aus dem Joint-Venture Sony BMG, das in letzter Zeit in der Öffentlichkeit vor allem durch den Rootkit-Kopierschutz für einige Audio-CDs auffiel, konnte Sony 10,3 Milliarden Yen als Gewinn für sich verbuchen. Die Musikooperation von Sony und Bertelsmann verzeichnete einen Umsatzrückgang von knapp ein Prozent auf 1,496 Millionen US-Dollar, der Nettogewinn stieg um 157 Millionen auf 178 Millionen US-Dollar. Diese massive Gewinnsteigerung führt Sony allerdings weniger auf gute Geschäfte als auf den Wegfall von Restrukturierungskosten zurück.

Durch das Joint-Venture Sony Ericsson kamen zudem 9,8 Milliarden Yen an Nettogewinn in die Kassen von Sony; die Handy-Firma steigerte ihren Umsatz um 15 Prozent auf 2,310 Millairden Euro, der Nettogewinn kletterte um 162 Prozent auf 144 Millionen Euro. Sony Ericsson konnte laut den Angaben von Sony im Quartal 16,1 Millionen Handys verkaufen. (jk)