Sony und Samsung Electronics wollen Produktionskapazität im Display-Markt erhöhen

Die beiden Elektronikgiganten wollen ihre Zusammenarbeit im Geschäft mit LCD-TVs fortführen.

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Von
  • Carsten Müller

Die beiden TV-Geräte-Riesen Sony und Samsung wollen die Produktionskapazität für ihre gemeinsame Flüssigkristalldisplay-Linie erhöhen. Die beiden Elektronikgiganten führen damit eine nicht gerade einfache, aber profitable Zusammenarbeit im Bereich der LCD-TVs fort.

Die aus dem Zusammenschluss entstandene Panel-Manufaktur S-LCD Corp. muss einen Kredit in Höhe von 84 Millionen US-Dollar aufnehmen, um die Kapazität ab Juli 2006 um 25 Prozent zu erhöhen. Damit soll es möglich werden, pro Monat 75.000 statt bisher 60.000 Panel für LTVs herzustellen. Die produzierten Displays werden zu gleichen Teilen zwischen Sony und Samsung aufgeteilt und in neue Flachbild-TVs integriert.

Der Zusammenschluss beider Firmen ist die Reaktion auf eine weltweit steigende Nachfrage nach großen LTVs, die beispielsweise in den USA und Japan den traditionellen Bildröhrengeräten bereits den Rang ablaufen. Insbesondere Sony sieht eine starke Nachfrage nach einer neuen, mit S-LCD-Panels ausgestatteten LTV-Linie, genannt Bravia, die in den USA schon enorme Gewinne einfahren konnte.

Auch wenn Sony und Samsung Electronics bei der Produktion von Panels an einem Strang ziehen, bleibt es eine komplizierte Kooperation, konkurrieren sie doch heftig im Bereich der Endprodukte: Samsung wetteifert mit Sony und Matsushita um die Vorherrschaft im Fernsehgeräte-Markt. Neben der gemeinsam betriebenen S-LCD-Linie stellt Samsung in den eigenen Reihen sogar eine noch größere LCD-Panel-Linie her.

S-LCD selber wurde vor zwei Jahren entwickelt, als Sony Gefahr lief, in dem aufkeimenden Markt der Flatpanel-TVs weit zurückzufallen. Als einer der weltweiten Marktführer von älterer Bildröhren-Technologie versäumte es Sony, in die LCD- oder Plasmaherstellung zu investieren. Der Hersteller musste teure Panels für Flatpanel-TVs von anderen Herstellern erwerben. Ende 2003 beschloss Sony, mit Samsung zusammenzuarbeiten. Die Kooperation umfasste eine neue Produktlinie für Panels, die in großformatigen LCD-TVs integriert werden sollte.

Sony rechnet zukünftig mit einer preiswerten und beständigen Panel-Lieferung und will so seine Rentabilität im TV-Geschäft verbessern. Samsung dagegen nutzt den Bedarf von Sony, um im Bereich der großen Flatpanels einen gleichmäßigen Ertrag sicherzustellen und das Investitionsrisiko zu reduzieren. (cam)