Sony zeigt Prozessor für die portable Playstation

Auf dem Halbleiterkongress Hotchips an der Stanford-Universität enthüllt der japanische Elektronikriese Sony am heutigen Dienstag erstmals Details über die Chip-Plattform der kommenden Playstation Portable (PSP).

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Von
  • Erich Bonnert

Auf dem Halbleiterkongress Hotchips an der Stanford-Universität enthüllt der japanische Elektronikriese Sony am heutigen Dienstag erstmals Details über die Chip-Plattform der kommenden Playstation Portable (PSP). Für die tragbare Konsole hat Sony insgesamt drei Prozessoreinheiten mit 4 MByte Embedded-DRAM (eDRAM)auf einem Baustein kombiniert. Die CPU besteht aus einem 32-bittigen R4000-Kern von Mips sowie je einer Gleitkomma- und Vektoreinheit. Von diesem Mips-Kern gesteuert sorgt eine 3D-Grafik-Engine, ausgestattet mit 2 MByte eDRAM als Videospeicher, für die Spielverarbeitung. Die Spiele sollen auf einem 4,3-Zoll-Flachdisplay (16:9-Format) in einer Auflösung von 480 × 272 Punkten dargestellt werden.

Außer Games soll die PSP aber auch als portabler Musik- und Videoplayer dienen. Dafür wurde ein separater Mediaprozessor integriert: ebenfalls ein Mips-R4000-Core mit einer zusätzlichen rekonfigurierbaren Virtual Mobile Engine für Audio- und Videodekodierung sowie einem Hardwarebeschleuniger für das Videokompressionsformat H.264 (MPEG-4 Part 10). Wie die Haupt-CPU ist der Takt des Mediachips von 1 bis 333 MHz regelbar. Er verfügt über die restlichen 2 MByte eDRAM, dessen Bus mit der halben CPU-Frequenz (also maximal 166 MHz) taktet.

Ein eigens konstruierter UMD-Controller holt über einen externen Bus die Spielsoftware von der Universal Media Disc, einem neuen, von Sony entwickelten proprietären optischen Speicher. Die UMD ist zirka halb so groß wie eine DVD und fasst 1,8 GByte. Außerdem sind Anschlüsse für USB 2.0 und Memory-Stick-Flash-Speicher vorgesehen. Desweiteren ist an diesen externen Bus eine nicht näher beschriebene Security-Einheit als Kopierschutz für Spiele und AV-Dateien gekoppelt.

Der gesamte Chip enthält 6 Millionen Transistoren und wird in einem 90-nm-Prozess in Sonys Fabrik in Nagasaki hergestellt. Die Kernspannung soll zwischen 0,8 und 1,2 Volt betragen, den Stromverbrauch gibt Sony mit unter 500 Milliwatt für eine H.264-Dekodierung an. (Erich Bonnert) / (jk)