Sonys Baby-DVD soll mobilen Film-Markt aufrollen

Mit einer kleinen Disk namens UMD will Sony den noch jungen Markt der mobilen Filme erschließen.

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Der angeschlagene japanische Elektronik-Konzern Sony will den noch jungen Markt der mobilen Filmabspieler mit einer neuen Speichermedium namens Universal Media Disc (UMD) erschließen. Auf sechs Zentimeter Durchmesser speichert die UMD 1,8 GByte Daten und wird von einer Plastikhülle geschützt. Physikalisch handelt es sich bei der UMD um eine kleine zweilagige DVD, die mit einem roten Laser bei 650 nm Wellenlänge abgetastet wird. Kodiert werden die Filme im H.264/AVC-Format mit AAC-Ton. Der Inhalt ist mit einem 128-Bit-AES-Key verschlüsselt.

Bisher sollte die UMD lediglich Spiele für die neue mobile Handheldkonsole PSP speichern. Nun sollen ab dem 19. April in den USA neben "Spiderman 2" auch die Filme "XXX", "Hellboy", "Resident Evil 2: Apocalypse", "Once upon a Time in Mexico" und wenig später auch "House of Flying Daggers" in die Läden kommen. Die UMD-Filme sollen nach Sonys Angaben 19,95 US-Dollar, der Martial-Arts-Streifen "House of Flying Daggers" gar 28,95 US-Dollar kosten. Weitere Filmveröffentlichungen sollen im monatlichen Rhythmus folgen.

Ob die UMD-Filme ein Erfolg werden, ist derzeit noch fraglich. Zumal PSP-Besitzer alternativ MPEG-4-Filme auf einem Memory Stick Pro Duo speichern können. Allerdings passen auf einen 512-MByte-Stick nur etwa 2,5 Stunden Film in guter Qualität. Zur Konvertierung verkauft Sony den Image Converter 2.1 auf seiner japanischen Webseite für umgerechnet etwa 11 Euro. Kostenlose Programme wie der 3GP Converter oder Rapiz PSP Video Converter sind deutlich flexibler und arbeiten mit Auflösungen von bis zu 416 x 176 Bildpunkten. Die PSP spielt die Filme auf einem 4,3-Zoll-Display im 16:9-Format ab, das mit einer hohen Helligkeit und guten Kontrastwerten überzeugen kann. Auf Grund seiner langsamen Schaltzeiten verschwimmen schnelle Szenen jedoch.

Sony will bei seiner Media Disk nicht nur auf einen Erfolg der PSP bauen. Deshalb hat das Unternehmen das UMD-Format für andere Hersteller geöffnet und hofft zukünftig auf weitere mobile Musik- und Filmabspiel-Geräte. Konkrete Ankündigungen fehlen aber bisher.

Wie sich die PSP im Vergleich zu Nintendos Spielkonsole DS schlägt, hat das Computermagazin c't in einem ausführlichen Test der Ausgabe 5/05 geprüft, die am kommenden Montag erscheint. (hag)