"Sovereign Tech Fund": Förderprogramm für Open Source geplant

Mit einem Etat von zehn Millionen Euro soll die Open-Source-Community gestärkt und damit die Sicherheit für alle verbessert werden.

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(Bild: Motortion Films/Shutterstock.com)

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Von
  • Torsten Kleinz

Ein neuer "Sovereign Tech Fund" soll nach Plänen der Open Knowledge Foundation künftig Open-Source-Projekte unterstützen. Die Stiftung hat am Dienstag eine Machbarkeitsstudie für ein neues staatliches Förderungsprogramm vorgestellt. "Das Ziel ist die nachhaltige Stärkung des Open-Source-Ökosystems, mit einem Fokus auf Sicherheit, Resilienz, technologischer Vielfalt und auf die Menschen hinter den Projekten", heißt es in der Projektbeschreibung.

Das Förderprogramm soll ein bekanntes Dilemma adressieren: Zwar nutzt fast jede Firma und jeder Endnutzer Open-Source-Software – ob bewusst oder unbewusst. Doch zentrale Softwareprojekte, auf die sich auch kommerzielle Unternehmen selbstverständlich stützen, sind chronisch unterfinanziert und hängen am Engagement einzelner Entwickler. Sicherheitslücken oder gar bewusste Manipulationen können unabsehbare Effekte haben. Ein Vorbild für das Förderungsprogramm ist der amerikanische Open Technology Fund.

Die neue Agentur soll nach den Plänen bis zu 30 Projekte pro Jahr fördern. Für besonders essentielle Projekte kann die Einzelförderung demnach bis zu 500.000 Euro betragen. Die Förderung soll dabei nicht nur für Anträge offenstehen. Die Mitarbeiter der neuen Gesellschaft sollen gezielt nach "kritischen Basistechnologien" suchen, bei denen diese Unterstützung besonders große Effekte hätte.

Ob das Projekt Realität werden kann, muss der Bundestag entscheiden. Die Chancen stehen nicht schlecht: So hatten die Abgeordneten in der vergangenen Legislaturperiode bereits die Machbarkeitsstudie beschlossen. Zudem steht die Förderung der "digitalen Souveränität" seit einigen Jahren bei dem deutschen Gesetzgeber hoch im Kurs. Die Spiele-Industrie wird mit jährlich 50 Millionen Euro gefördert, die Agentur für Sprunginnovationen hat einen Etat von 150 Millionen Euro.

(mho)