SpaceX nach Analyse des 3. Testflugs: Starship soll am 5. Juni wieder abheben

SpaceX hat eine Zusammenfassung der Analyse des dritten Starship-Starts vorgelegt und nennt einen Termin für den nächsten. Angepeilt wird die kommende Woche.

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Teil einer Rakete weit über den Wolken

Das Starship über der Erde

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 3 Min.

SpaceX plant den nächsten Testflug der Riesenrakete Starship am 5. Juni – wenn die nötigen Genehmigungen bis dahin erteilt werden. Das hat das US-Raumfahrtunternehmen bekannt gegeben und gleichzeitig eine Bilanz des dritten Testflugs vorgelegt. Dabei habe es sich um einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu schnell wiederverwendbaren Raketen gehandelt. Auf der Basis der Analyse habe man bereits Änderungen an der nächsten Testrakete vorgenommen. Nachdem man gezeigt habe, dass die weltgrößte Rakete eine Erdumlaufbahn erreichen könne, gehe es jetzt darum, die anschließende Landung hinzubekommen. Es gebe sowohl Verbesserungen an der Hardware als auch an der Software der Rakete.

Laut der von SpaceX veröffentlichten Zusammenfassung der Analyse des vorigen Testflugs hat dabei alles reibungslos geklappt, bis die Hauptstufe nach ihrer Abtrennung zu ihrem Landeort fliegen sollte. Von den dafür aktivierten Triebwerken hätte die Hälfte den Dienst vorzeitig eingestellt, wahrscheinlich wegen blockierter Filter. Zudem hätte das im All fliegende Raumschiff bald die Kontrolle über ihre Ausrichtung verloren und sich ungeplant um sich selbst gedreht. Daran seien wohl verstopfte Ventile Schuld gewesen. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre sei das Raumschiff deshalb deutlich heißer geworden, als erwartet – etwa 49 Minuten nach dem Start habe man den Kontakt verloren. Schon beim nächsten Testflug sollen die Fehlerquellen behoben sein.

Trotz dieser Probleme war der Verlauf des dritten Testflugs ein enormer Erfolg. Die Riesenrakete war dabei nach dem Start in Texas einmal um die halbe Erde geflogen und schließlich unplanmäßig in den Indischen Ozean gestürzt. Weniger als fünf Jahre nach der ersten Vorstellung der Rakete hat das nur "Ship" genannte Raumschiff der Rakete zwar keinen Orbit erreicht, war aber etwa eine halbe Stunde in mehr als 200 km Höhe mit über 26.000 km/h unterwegs. Insgesamt 33 Triebwerke haben das mit etwa 5000 t schwerste Objekt der Raumfahrtgeschichte in die Höhe katapultiert, bevor der Booster planmäßig abgekoppelt wurde. Dank des Satelliteninternets Starlink gab es dann fast bis zum Ende Livebilder des Flugs um die Erde.

Das Starship besteht aus dem rund 70 m langen Booster Super Heavy und der rund 50 m langen oberen Stufe. Die neue Riesenrakete soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Das System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Es soll inzwischen auch für die NASA Astronauten und Astronautinnen auf den Mond bringen. SpaceX hofft aber, eines Tages bis zum Mars zu kommen. Im April 2023 hat dann zum ersten Mal ein komplettes Starship abgehoben, blieb aber nur Minuten intakt. Am 18. November gelang dann der zweite Startversuch, bevor die Rakete auch explodierte. Angekündigt hat SpaceX für dieses Jahr neun Startversuche, das dürfte aber nicht mehr zu schaffen sein.

(mho)