SpaceX: Ursache für Raketenexplosion wohl gefunden

Nur 93 Millisekunden vergingen zwischen dem ersten Anzeichen von Problemen und dem Verlust einer Rakete Anfang September. Nun glaubt SpaceX den Grund für das Versagen gefunden zu haben. Schon am Wochenende soll wieder eine Rakete starten.

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SpaceX: Ursache für Raketenexplosion wohl gefunden

(Bild: SpaceX)

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Vier Monate nach der Explosion einer Falcon-9-Rakete während des Starts ist SpaceX nun überzeugt, den Grund für den Verlust der Rakete gefunden zu haben. Wie das US-Unternehmen mitteilte, weist die Analyse auf das Versagen eines Druckbehälters hin. An den Befestigungen der Behälter – die flüssiges Helium zur Kühlung des Sauerstoffs enthalten – könne sich stark gekühlter flüssiger Sauerstoff sammeln, der schon durch Reibung entzündbar sei. Das Helium sei außerdem so kalt gewesen, dass sich sogar fester Sauerstoff habe bilden können, was noch gefährlicher sei. Daraus hätten die Techniker gelernt und eine kurz- sowie eine langfristige Lösung vorgesehen.

Als Reaktion darauf will SpaceX vorerst wieder auf wärmeres Helium setzen. Langfristig soll das Design so geändert werden, dass es keine solchen Sauerstofffallen mehr gibt und die Gefahr gebannt wird. Trotzdem erinnern die nun veröffentlichten Ergebnisse an Warnungen von NASA-Beratern. Die erinnern daran, dass Heliumbehälter zur Kühlung seit Jahrzehnten nicht mehr in den Tanks installiert worden seien, weil die Umgebung zu explosiv sei. Außerdem können Raketen in solch einer Konfiguration erst betankt werden, wenn die Astronauten schon an Bord sind. Angesichts der nun abgeschlossenen Analyse könnte diese Kritik neu angefacht werden.

SpaceX gibt sich aber optimistisch und will am 8. Januar wieder eine Rakete starten – erst einmal ohne das besonders stark gekühlte Helium. (mho)