Spätes Einsehen bei Apple: Keine MacBooks mehr mit 8 GByte RAM
Ab sofort verkauft Apple keinen Mac mehr mit kargen 8 GByte Arbeitsspeicher. Der Schritt erfolgte nach viel Kritik und der Einführung leistungshungriger KI.
Apple legt ein leidiges Thema zu den Akten: Ab Mittwoch verkauft der Konzern keinen Mac mehr mit weniger als 16 GByte Arbeitsspeicher. Selbst die ansonsten unveränderten Einstiegsmodelle MacBook Air M2 und M3 sind durch ein stilles Upgrade in der jeweiligen Basisversion jetzt mit 16 statt nur 8 GByte Unified Memory ausgerüstet. Am Preis der Modelle ändert sich dabei nichts, wie Apple betonte. Das MacBook Air M2 kostet beim Hersteller 1200 Euro, die M3-Version ist ab 1300 Euro erhältlich. Zuvor kostete die RAM-Verdopplung 230 Euro Aufpreis.
Diesen Schritt haben die gerade neu vorgestellten M4-Modelle mit Baujahr 2024 ebenfalls vollzogen – MacBook Pro, Mac mini und iMac. Eine neue M4-Version des MacBook Air wird erst im Frühjahr 2025 erwartet.
Apple hielt beharrlich an 8 GByte RAM fest
Über mehr als 10 Jahre hatte Apple sich an die Basiskonfiguration mit 8 GByte geklammert. Der Konzern verteidigte dies mitunter öffentlich: Als die Debatte um das RAM-Geknausere im letzten Jahr mit dem MacBook Pro M3 wieder hochkochte, argumentierte ein Manager, die 8 GByte im Mac seien "wahrscheinlich vergleichbar zu 16 GByte bei anderen Systemen". Er verwies dabei auf die Unified-Memory-Architektur sowie eine effiziente Komprimierung des Arbeitsspeichers.
Wer einen Mac in der 8-GByte-Basiskonfiguration intensiv nutzt, dürfte aber längst wissen, dass dieser durchaus ins Stottern kommt. Und speicherhungrig sind längst viele Programme vom Browser bis zur Team-Kommunikation – ganz abseits von Profi-Anwendungen. Erschwerend hinzu kommt, dass sich der Arbeitsspeicher (und die SSD) in MacBooks seit vielen Jahren nicht mehr selbst durch den Nutzer aufrüsten lässt. Die Entscheidung zu mehr RAM muss also beim Kauf fallen, und Apples Aufpreise für Speicher sind schmerzhaft. An letzterem hat sich nichts geändert, allerdings dürften viele Nutzer mit den jetzt 16 GByte bis auf Weiteres gut zurechtkommen.
Apple Intelligence voraus: KI-Modelle mögen Speicher
Ein Grund für den Schritt ist wohl auch Apples tiefgreifende KI-Initiative: Große Sprachmodelle sind speicherhungrig, das gilt auch für Apple Intelligence, die auf allen Macs ab M1-Chip läuft. Und der RAM-Bedarf dürfte hier mit leistungsfähigerer KI (und immer größeren Modellen) eher wachsen statt sinken, gerade wenn Aktionen lokal auf den Geräten ausgeführt werden.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
(lbe)