Sparkassen tragen den Magnetstreifen zu Grabe
Von dem leicht zu kopierenden Magnetstreifen auf Maestro- und Bankkarten wollen sich die deutschen Sparkassen bis 2017 komplett verabschieden. Ab 2011 kommt auĂźerdem Technik fĂĽr drahtloses Bezahlen auf die Karten.
- Christian Kirsch
Ab 2012 sollen die Bankkarten der deutschen Sparkassen nur noch mit Chip und PIN arbeiten, einen Magnetstreifen werden sie in Zukunft nicht mehr haben. Dadurch wollen die öffentlichen Geldinstitute SEPA-Vorgaben (Single European Payments Area) umsetzen.
Die bislang auf dem Magnetstreifen gespeicherten Daten lassen sich leicht kopieren, was Betrügern das Leerräumen fremder Konten erleichtert. Hingegen soll der von SEPA vorgeschriebene EMV-Chip gegen das Auslesen der Daten geschützt sein und dadurch Kunden sowie Banken mehr Sicherheit bringen.
Ab Mitte 2011 werden die Chips auf den 45 Millionen Bankkarten der Sparkassen-Kunden außerdem nach und nach mit NFC-Technik (Near Field Communication) für kontaktloses Bezahlen ausgestattet. Das soll den Zahlvorgang für kleine Beträge beschleunigen, da die Eingabe einer PIN oder das Unterschreiben eines Belegs entfällt. Für das Auslesen der Daten darf die Karte höchstens 10 Zentimeter vom Terminal entfernt sein, und jede Transaktion ist auf 20 Euro begrenzt. Das Verfahren benutzt die Geldkartentechnik, sodass der Kunde zunächst ein Guthaben auf die Karte laden muss. Vor und nach dem Bezahlvorgang zeigt das Terminal das Guthaben an.
Bislang werden knapp 60 Prozent der Einkäufe im Einzelhandel bar bezahlt, bei Kleinbeträgen bis 20 Euro liegt der Anteil jedoch bei über 90 Prozent. Die Sparkassen hoffen, mit ihren NFC-Karten mehr Kunden zum bargeldlosen Bezahlen dieser Summen zu bewegen – schließlich gehe das schneller und sei auch hygienischer. (ck)