"Spec Ops: The Line": Shooter wegen Lizenzproblemen von Steam entfernt

Der 2012 erschienene Shooter "Spec Ops: The Line" kann nicht mehr auf Steam gekauft werden. Das war zuerst dem X-Nutzer Wario64 aufgefallen. Das Technikmagazin The Verge hat seitdem von Publisher 2K erfahren, dass es sich um ein Lizenzproblem handelt.

"'Spec Ops: The Line'" wird nicht länger in Online-Shops erhältlich sein, da mehrere Partnerschaftslizenzen des Spiels auslaufen", sagte 2K gegenüber The Verge. "Spieler, die das Spiel bereits gekauft haben, können es weiterhin herunterladen und spielen." Neu kaufen kann man es aber nicht – zumindest nicht bei Steam. Bei GOG wird das Spiel aktuell noch für 4 Euro gelistet – es ist wohl eine der letzten Möglichkeiten, sich den Shooter noch zu sichern. Auch die damaligen Entwickler sind von der Situation offenbar überrascht.

"Spec Ops: The Line" wurde vom Berliner Studio Yager Develpopment entwickelt und 2012 veröffentlicht. Der Third-Person-Shooter gewann wegen seiner spielerischen Kriegs-Kritik mehrere Preise, darunter den Deutschen Entwicklerpreis. Während der Handlung werden Spieler immer wieder mit Dilemmata konfrontiert, die zum psychischen Verfall der Hauptfigur führen. Auf der Meta-Ebene kritisiert "Spec Ops: The Line" den Einsatz von Gewalt in Videospielen. Über 93 Prozent der Steam-Spieler empfehlen den Titel.

Es geht wohl um Musikstücke

Bei den auslaufenden Lizenzen dürfte es sich um Musikstücke handeln, die im Spielverlauf vorkommen. Im Hauptmenü ist etwa eine Rendition der US-Hymne von Jimi Hendrix zu hören, die während des Woodstock-Festivals aufgenommen wurde. Das Spiel enthält zudem Musik von Martha and the Vandellas und Mogwai.

Dass ältere Videospiele nicht mehr in Stores verfügbar sind, ist keine Seltenheit: Eine Studie der Video Game History Foundation aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass 87 Prozent aller vor 2010 veröffentlichten Videospiele nicht mehr auf den aktuellen Plattformen gekauft werden können. "Spec Ops: The Line" trifft es aber besonders früh. Spiele früherer Jahrgänge trifft es häufiger: Nur 3,6 Prozent der von 1980 bis 1984 entwickelten Spiele können heute noch erworben werden. Vergleichsweise gut sieht es bei den 1990 bis 1994 veröffentlichten Videospielen aus, die noch zu 19 Prozent verfügbar sind. Das übertrifft sogar vergleichsweise moderne Spiele, die von 2005 bis 2009 auf den Markt kamen. Von ihnen können nur knapp 18 Prozent noch gekauft werden.

(dahe)