Speicher für 3D-Grafikkarten erreichen 500 MBit/s Transferrate

Samsung Electronics hat einen 128-MBit-Chip vom Typ DDR-SDRAM mit einer Taktgeschwindigkeit von 250 MHz vorgestellt.

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Von
  • Manfred Bertuch

Samsung Electronics hat kürzlich einen 128-MBit-Chip vom Typ DDR-SDRAM mit einer Taktgeschwindigkeit von 250 MHz vorgestellt. Speicher dieses Typs übertragen auf jeder der beiden Taktflanken eine Information und erreichen so an jedem der 32 Datenanschlüsse 500 MBit/s. Der K4D263238M-Chip wird in 0,17-µm-Technik gefertigt.

Speicherchips wie der neue Samsung-Baustein werden dringend für die nächste Generation der 3D-Grafikchips wie den NV20 von Nvidia, den Rampage von 3dfx, den Radeon II von ATI und den G800 von Matrox, die noch bis zum Jahresende erhältlich sein sollen. Mit nur vier der 128-MBit-Chips lässt sich ein Grafikkartenspeicher von 64 MByte aufbauen. Samsung will den 500-MBit/s-Chip nutzen, um seinen Marktanteil bei Grafikspeichern auf 40 Prozent zu erhöhen; der Konzern hofft, Bausteine dieses Typs im Wert von mehr als 700 Mio. US-Dollar verkaufen zu können.

Samsung stößt mit den 500 MBit/s bereits an die technologische Grenze des heute bei Grafikspeichern üblichen LQFP-100-Gehäuses (Low Profil Quad Flat Pack mit 100 Anschlüssen). Es ist relativ groß und lässt auf Grund seiner kapazitiven und induktiven Eigenschaften keine höheren Datenraten zu. Infineon hat daher schon zu Beginn des Jahres bei der Standardisierungsbehörde JEDEC ein BGA- Gehäuse (Ball Grid Array) mit 144 Anschlüssen eingebracht, das bei einer Kantenlänge von 11 mm nur noch ein Viertel der Fläche eines LQFP-100 hat und Datenraten von 600 MBit/s und mehr erlaubt. Laut Infineon sollen entsprechende 128-MBit-Speicher "schon sehr bald" erhältlich sein.

Die schnellste bislang erhältliche Grafikkarte ist Nvidias GeForce2 Ultra, auf der Speicherchips mit rund 450 MBit/s zum Einsatz kommen. Der Schwerpunkt der Nachfrage bei DDR-DRAMs liegt allerdings bei 333 MBit/s, was sich auch mit der Hauptausbeute der heutigen DDR-DRAM-Produktionslinien deckt. Auch Samsung wird die 500 MBit/s nur bei einem gewissen Teil der Produktion erreichen und mit dem neuen 0,17-µm-Prozess in der Mehrzahl bei 400 und 450 MBit/s liegen. Der Massenmarkt verwendet dagegen noch herkömmliche SDR-DRAMs mit nur 143 MBit/s (Mainboards und Low-cost-Grafikkarten) und 166 MBit/s (Mainstream-Grafikkarten). Im nächsten Jahr dürfte bei den Mainboards die Nachfrage nach DDR-DRAMs mit 266 MBit/s stark zunehmen; und auch bei den Grafikkarten wird DDR-DRAM zum Mainstream werden. (Manfred Bertuch) (jk)