Spickgefahr: US-Anwaltskammer verbietet MacBook Pro mit Touch Bar

Die OLED-Funktionstastenleiste könnte zum Prüfungsbetrug missbraucht werden, glauben die Organisatoren des Bar Exam in Kalifornien.

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MacBook Pro mit Touch Bar

MacBook Pro: Gut zum Spicken geeignet?!

(Bild: Apple<br>)

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Besitzer des neuen MacBook Pro mit Touch Bar dürfen ihren Rechner nicht in das Bar Exam des US-amerikanischen Bundesstaates Kalifornien mitnehmen. Grund für die Einschränkung ist offenbar die Tatsache, dass sich die OLED-Funktionstastenleiste über die aktuell eingesetzte Prüfungssoftware nicht deaktivieren lässt, weshalb sie womöglich zum Spicken missbraucht werden könnte – oder zumindest zur Anzeige von Wortvorschlägen.

Das Bar Exam ist die Zulassungsprüfung für Anwälte in den USA, die die meisten Jurastudenten absolvieren (müssen). In Kalifornien wird sie durch das Committee of Bar Examiner, einem Ausschuss der Anwaltskammer, durchgeführt. Die Kommission teilte mit, man sei darauf hingewiesen worden, dass das MacBook Pro mit Touch Bar "bestimmte integrierte Funktionen" enthalte, die seine Verwendung im nächsten Prüfungszyklus ab Februar 2017 "problematisch" mache. Aus diesem Grund sei die Verwendung für das Bar Exam in diesem Frühjahr nicht erlaubt.

Auch der zuständige Prüfungsausschuss in North Carolina warnt vor den Geräten. Hier darf man sein MacBook Pro mit Touch Bar aber immerhin nutzen, solange man die Funktion abschaltet. Dies ist über die Systemeinstellungen im Bereich Tastatur und "Touch Bar anzeigen" möglich – hier sollen die Nutzer den Control Strip deaktivieren. Die Prüfer oder Techniker, die beim Bar Exam anwesend sind, würden testen, ob die Touch Bar wirklich abgeschaltet ist. Dazu müssen sich Besitzer des neuen MacBook Pro mit Touch Bar allerdings vor dem Beginn der Prüfung melden. In North Carolina kommt eine Anwendung von ExamSoft in der Prüfung zum Einsatz. Über eine Möglichkeit, die Touch Bar automatisch zu deaktivieren, verfügt diese derzeit noch nicht.

Nutzer weiterer Apple-Geräte hatten zuletzt auch mit einem anderen "Spickproblem" zu kämpfen: So verbieten mehrere Universitäten die Computeruhr Apple Watch, weil auch diese als Mittel für den Prüfungsbetrug eingesetzt werden könnte. (bsc)