Spiegel: Weltbank ermittelt gegen Siemens

Nach den Affären um schwarze Kassen und bezahlte Betriebsräte ermittelt nun auch noch die Weltbank in Washington gegen den Siemens-Konzern, berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel.

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Von
  • Hajo Schulz

Nach den Affären um schwarze Kassen und bezahlte Betriebsräte ermittelt nun auch noch die Weltbank in Washington gegen den Siemens-Konzern, berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel in seiner am kommenden Montag erscheinenden Ausgabe. Ein Ermittler sei bereits im Februar in die bayerische Landeshauptstadt gereist. In einem Gespräch mit Münchner Staatsanwälten, die seit November vergangenen Jahres mögliche Schmiergeldzahlungen des Konzerns in dreistelliger Millionenhöhe untersuchen, wollte der Fahnder aus Washington wissen, ob bei den bisherigen Ermittlungen auch Projekte der Weltbank eine Rolle spielten. Entsprechende Gespräche habe der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld gegenüber dem Spiegel bestätigt.

Die Washingtoner Ermittler untersuchen dem Bericht zufolge unter anderem ein Kraftwerksprojekt in Pakistan, das Ende der neunziger Jahre abgeschlossen wurde. Sie gehen dem Verdacht nach, ob die von der Weltbank mitfinanzierte und von Siemens gebaute und später mitbetriebene Anlage überhöht abgerechnet wurde. Es gehe um einen dreistelligen Millionenbetrag. Siemens erklärt, im Jahr 2004 habe sich ein ehemaliger Mitarbeiter mit Vorwürfen zu dem Projekt an das Unternehmen gewandt. Die Vorwürfe seien damals geprüft worden, man habe jedoch "keine Hinweise" auf mögliche Verfehlungen gefunden. (hos)