Spiegelungen, Lichtstrahlen und andere Blickwinkel: Die Bilder der Woche (KW7)

Drei Ansätze bringen ihre eigenen Herausforderungen mit sich, begeistern aber auch durch eine große Gemeinsamkeit.

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(Bild: Radonart)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Tom Leon Zacharek

Wie immer in der Fotografie ist das Licht der wichtigste Faktor, der ein Bild zu dem macht, was es ist. Und das ist auch die Gemeinsamkeit aller Bilder in dieser Woche. Nicht, weil die Bedingungen ähnlich waren, sondern weil für jede Aufnahme die richtige Lichtstimmung herrschte und von den Fotografen erkannt wurde.

c't Fotografie 6/24

Nikon Z6 | 60 mm | ISO 250 | f/8 | / s

(Bild: pic )

Das Bild Chiemsee von Joachim Hertwig (unter dem Galerienamen pic) zeigt eine SchwarzweiĂźaufnahme, die durch diffuses Licht wirkt. Die Wolkendecke und der Nebel ĂĽber den Bergen im Hintergrund tragen dazu bei, dass es angenehm gestreut und dadurch weich wird.

Zur Entstehung des Bildes schrieb er uns: "Mit dem neuen Z-Kamerasystem von Nikon, erhält man ein sehr kreatives Programm – Picture Control. Dort findet man verschiedene Einstellmöglichkeiten und kann auch selbst Einstellungen kreativ verändern. So ausgestattet stand ich am Chiemsee Ufer und experimentierte mit dem Programm."

Samsung Galaxy A53 | 5.2 mm | ISO 50 | f/1.8 | 1/120 s

(Bild: Heike Maier )

Im Bild Ohne Schnörkel von Heike Maier sorgen das weiche Licht und der neutrale Hintergrund für einen guten Kontrast zwischen Hauptmotiv und Umgebung. Außerdem sorgt die Perspektive, aus der der Berliner Fernsehturm fotografiert wurde, für einen interessanten Effekt, der den Blick ähnlich wie in einer Kathedrale Richtung Himmel zieht. Die Weitwinkelkamera des Handys machte diese Aufnahme möglich.

"Wir waren an einem sehr trüben, regnerischen Tag in Berlin auf dem Fernsehturm. Und je näher wir kamen, umso erschlagender fand ich den Fernsehturm. Da musste ich einfach fotografieren. Da alles grau in grau war, habe ich das Foto in Schwarzweiß umgewandelt, das passte für mich besser", schrieb uns die Fotografin zu ihrem Bild.

(Bild: Radonart )

Im Bild Breskens des Galeriefotografen Radonart spielt das Gegenlicht eine entscheidende Rolle, da es die Lichtstrahlen erzeugt, die auf dem Boden zu sehen sind. Um diesen Effekt zu erzielen, brauchte es eine tief stehende Sonne und direktes Sonnenlicht ohne viele Wolken, die das Licht filtern könnten.

Zu seiner Aufnahme schrieb er uns: "Das Bild ist im Sommerurlaub entstanden, wobei die Location am Strand mit dem Leuchtturm sehr sehenswert ist. Auch hatten wir Glück mit dem Wetter. Bei der Bearbeitung hatte ich eigentlich mit schönen warmen Farben zu tun. Allerdings war ich über die Wirkung des monochromen Bildes überrascht, weshalb ich mich für eine Veröffentlichung in SW entschieden hatte."

Panasonic Lumix DC-FZ1000 II | 11.3 mm | ISO 125 | f/5 | / s

(Bild: RüdigerLinse )

Auch RüdigerLinse hatte Glück mit dem Wetter, als er sein Bild Ansicht 1 Berge Paradies Bay aufnahm. Denn der wolkenverhangene Himmel sorgt dafür, dass der Schnee auf den Bergen nicht zu hell erscheint. So entsteht ein schöner Kontrast zwischen schwarzen Felsen und weißem Schnee. Das Wetter sorgt auch dafür, dass die leichte Spiegelung im Wasser gut zu sehen ist.

(Bild: K P K )

Klaus-Peter Kubik (K P K) hat sein Foto BA Spir V zwar nicht im Freien aufgenommen, aber das Licht spielt hier auf andere Weise eine entscheidende Rolle. Durch die Belichtung für die Lampen im Bild erscheint die Umgebung dunkel. Die Lichtreflexionen sorgen für eine interessante Beleuchtung der Umgebung. Die ungewöhnliche Perspektive entstand durch den Blick nach oben in einem Treppenhaus.

Er selbst schrieb dazu: "Das Foto […] ist in Basel in einem Büro-/Wohnhochhaus entstanden. Besonders reizvoll war hier die individuelle Gestaltung der Beleuchtung und die metallische Auskleidung der Treppenhausspirale. Wie immer lohnenswert war auch hier der direkte Blick nach oben in die Treppenhausspirale."

(Bild: Kosh_hh )

In der Aufnahme Hustinden Mirror – Day von Christian Bertram (Kosh_hh) spielt vor allem die Spiegelung des Bergs eine entscheidende Rolle. Die tief stehende Sonne und der kaum bewölkte Himmel tragen dazu bei, dass diese so klar sichtbar ist. Die Farben im Hintergrund lassen das Bild warm und ruhig wirken.

"Der Berg Hustinden ist der markante Blickfang am Skagsanden Beach auf der Insel Flakstadøya der Lofoten. Das Foto entstand Ende September. Zu der Zeit fällt das Licht der untergehenden Sonne sehr schön auf den Berg. Ich bin zum Sonnenuntergang also zum Strand und fand vor einer nassen Stelle im Sand, indem sich der Berg schön spiegelte, meinen Standpunkt für die Aufnahme. Ich wartete, bis die Abendsonne mit dem letzten Licht den Berg dunkelrot erleuchtete und machte das Foto", erklärt Christian Bertram zu seiner Aufnahme.

Canon EOS R6 | 35 mm | ISO 100 | f/9 | 1/125 s

(Bild: Lena-13 )

"Die optische Täuschung hat eine enorme Sogwirkung, sofort kommt die Frage auf: Wo geht es wohl hin, wenn man die Tür öffnet? Ein spannendes Motiv, an dem ich nicht vorbeigehen konnte", schrieb uns Christiane Landgraf (Lena-13) zu ihrem Bild Schlüsselloch.

Auch hier spielt das Licht eine entscheidende Rolle. Der leichte Schattenwurf auf dem Hauptmotiv und die leichte Schattierung der Umrandung geben dem Bild Struktur und eine starke Tiefenwirkung.

Alle "Bilder des Tages" der vergangenen Woche finden Sie in unserer Bilderstrecke:

Die Bilder der Woche KW 7 (7 Bilder)

Samstag: Chiemsee

Nikon Z6 | 60 mm | ISO 250 | f/8 | / s
(Bild: pic)

(cbr)