Spieleentwickler JoWooD macht eine Bauchlandung

Die Ă–sterreicher erwirtschaften weniger Umsatz sowie Gewinn. Verhandlungen mit Banken und weitere Umstrukturierungen laufen an.

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Von
  • David Adamczewski

Das auf Entwicklung, Marketing und den Vertrieb von Computer- und Videospielen ausgerichtete Unternehmen JoWooD (Gothic 2, IndustrieGigant II) musste heute schlechte Zahlen vorlegen. In einer Pflichtmitteilung räumte die österreichische Geschäftsleitung ein, die anvisierte Umsatzsteigerung im dritten Quartal nicht erreicht zu haben. Das Ergebnis Gewinn vor Steuern (unter Ausschluss von Restrukturierungsmaßnahmen) ist sogar mit 4,1 Millionen Euro ins Minus gerutscht. JoWooD konnte seinen Umsatz in den ersten neun Monaten 2002 um 27 Prozent auf 34,8 Millionen Euro steigern, lag damit aber deutlich unter den eigenen Erwartungen; vom Neun-Monats-Umsatz entfallen nur 6,1 Millionen Euro auf das dritte Quartal.

Der Grund für die nach eigenen Angaben "deutlich verfehlten Ziele" sei die klare Nichterfüllung eigener Pläne. Insbesondere in den USA, den Benelux- sowie den skandinavischen Ländern seien die Absätze neu veröffentlichter Titel hinter den Erwartungen geblieben. Hinzu kommen diverse Verschiebungen einzelner neuer Titel. Ob die Banken der Forderung nach einer Sicherstellung der notwendigen Liquidität nachkommen, bleibt abzuwarten.

Die Österreicher kauften in der Vergangenheit erfolgreiche Spieleentwickler ohne zu zögern auf -- offensichtlich ist man zu schnell gewachsen. Die Leidtragenden dürften wie so oft auch diesmal die Angestellten sein: Eine weitere Restrukturierung, die 20 Millionen Euro kosten soll, wurde bereits angekündigt. (daa)