Spieleentwicklung: Unity 2020.1 bringt frischen Wind in den Paketmanager

Die aktuelle Version der Spiele-Engine ermöglicht unter anderem Verbindung von 3D-Szenen mit einem 2D-UI und erweitert Support für Augmented-Reality-Tools.

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Spieleentwicklung: Unity 2020.1 bringt frischen Wind in den Package Manager

(Bild: Davuja/Shutterstock.com)

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Unity, das Unternehmen hinter der gleichnamigen Game-Engine, hat Version 2020.1 nun finalisiert. Das Entwicklerteam hinter Unity hat unter anderem die Benutzeroberfläche des Package Managers überarbeitet. Außerdem führt das Update neue Import-Funktionen ein.

Unity 2020.1 ist das erste der für dieses Jahr geplanten Tech-Stream-Releases. Die Beta-Version ist im März 2020 erschienen. Im Januar hatte Unity angekündigt, künftig zwei statt drei Tech-Stream-Releases pro Jahr auszuliefern. Damit sind längere Alpha- und Beta-Phase der Releases verbunden, um eine stabilere Core-Engine zu gewährleisten. Weitere Funktionen sollen 2020 als modulare Pakete folgen.

Das Design hat mit Unity 2020.1 frischen Wind erhalten. Die Benutzeroberfläche (UI) erscheint mit einer neuen Icon-Aufmachung sowie einem überarbeiteten Layout. Dadurch sollen Entwickler den Status von Paketen klarer unterscheiden können. Die Benutzeroberfläche des Paketmanagers wurde um Beschriftungen sowie einen Abschnitt für Warnungen erweitert, offenbar um klarere Informationen über im Gebrauch befindliche Pakete liefern zu können.

Darüber hinaus bringt das Update mehr Struktur für die Liste der Packages, die in der Benutzeroberfläche angezeigt werden. Sie soll nur Pakete als verfügbar anzeigen, die der verifizierten Stufe am nächsten kommen. Der Fokus liegt auf mehr Stabilität.

Unity 2020.1 hält Neuerungen für verschiedene Tool-Sets der Spiele-Engine bereit. Der Prefab-Modus lässt sich nun verwenden, ohne den Kontext einer Szene zu verlassen. Entwickler können Prefabs über einen ausgegrauten Hintergrund bearbeiten und hinzufügen. Darüber hinaus führt das Update Neuerungen für den Import ein. Benutzerdefinierte Eigenschaften für Objekte aus SketchUp lassen sich zusammen mit neuen Achsenkonvertierungseinstellungen importieren, sodass Entwickler Probleme beim Achsenimport beheben können, ohne Meshes in einem DCC-Programm (Digital Content Creation) erneut öffnen zu müssen.

Anfang April hatte Unity seine Pläne für das Jahr 2020 bekannt gegeben. Darin enthalten waren Neuerungen für die Import-Pipeline. Unity 2020.1 ernennt die bereits im vergangenen Jahr eingeführte Asset-Import-Pipeline v2 zum neuen Standard. Sie bringt Unterstützung für serialisierte Dateien größer als 2 GB und führt eine Statusleiste ein. Mit dem Inspektorfenster können Entwickler die Inspektordetails eines ausgewählten Spielobjekts einsehen. Mit der neuen Progress-API und dem Fenster "Background Task" lässt sich der Fortschritt der Aufgaben im Hintergrund nachvollziehen. Partial Presets sollen mehr Flexibilität und Kontrolle beim Anwenden von Presets auf eine Szene bieten.

Bei den grafischen Werkzeugen von Unity 2020.1 ist unter anderem das Camera Stacking hervorzuheben. Es verbindet die Ausgaben einer Base Camera und mehrere Overlay Cameras zu einem gemeinsamen Output. So lassen sich beispielsweise 3D-Szenen mit einem 2D-UI verbinden. Entwickler können die kombinierte Ausgabe ebenso weiterverarbeiten wie die Ausgabe einer einzelnen Kamera, also unter anderem Post-Processing-Effekte verwenden.

Unity hat für das aktuelle Release zudem einige Optimierungen und Fixes für die Beleuchtung von Szenen vorgenommen. Die Lighting Settings speichert die Spiele-Engine neuerdings nicht mehr zusammen mit den Unity-Scene-Dateien, sondern als separate Datei. Auf diese Weise lassen sich die Beleuchtungseinstellungen zwischen einzelnen Szenen beziehungsweise im Team teilen und unabhängig anpassen.

Für die Nutzung von Augmented Reality (AR) in Unity 2020.1 unterstützt die AR Foundation jetzt offiziell die Universal Render Pipeline. Darüber hinaus hat Unity 2020.1 den Support von ARKit, ARCore, Magic Leap und Hololens erweitert. Das folgende Video von Unity veranschaulicht sämtliche Neuerungen des aktuellen Release.

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Interessierte finden weitere Details in den Release Notes auf dem Unity-Blog. Unity empfiehlt Entwicklern, die mit ihrem Projekt bereits die Prototyping-Phase überschritten haben und kurz davor sind, die Produktion auf eine bestimmte Unity-Version festzulegen, Unity 2019 LTS zu verwenden.

(mdo)