Spieleentwicklung: Unity 2020.2 aktualisiert Tools für bessere Workflows

Das Update der Game-Engine ist das letzte für dieses Jahr. Die nächste Long-Term-Support-Version ist für Frühjahr 2021 angekündigt.

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(Bild: Lenscap Photography/Shutterstock.com)

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Unity, das Unternehmen hinter der gleichnamigen Game-Engine, hat Version 2020.2 veröffentlicht. Neben Neuerungen für das grafische Rendering aktualisiert das Entwicklerteam hinter der Spiele-Engine zudem seine Tools und überarbeitet die Artist-, Team- und Editor-Workflows. Außerdem legt das Release den Fokus auf die Steigerung der Performance.

Unity 2020.2 ist das zweite der für dieses Jahr geplanten Tech-Stream-Releases. Im Januar 2020 hatte Unity angekündigt, künftig zwei statt drei Releases pro Jahr auszuliefern. Damit sind längere Alpha- und Beta-Phase verbunden, um eine stabilere Core-Engine zu gewährleisten. Weitere Funktionen sollen als modulare Pakete folgen.

Anfang April 2020 hatte Unity einen Fahrplan für das Jahr 2020 veröffentlicht. Darin enthalten waren unter anderem veränderte Angebote für Live-Inhalte sowie Informationen zur digitalen Programmreihe Unite Now. Der Fokus lag auf der Stabilität, der Performance und der Sicherstellung reibungsloser Arbeitsabläufe. Hier knüpft Unity 2020.2 an. Das Update erweitert die Universal Render Pipeline (URP) um neue Funktionen und bringt sie damit näher an die Parität mit der Built-in Render Pipeline. Screen Space Ambient Occlusion (SSAO) soll die Qualität der Umgebungsbeleuchtung in Szene verbessern. Das Entwicklerteam hinter der Game-Engine führt einen neuen Complex Lit Shader ein, mit dem Entwickler die Größe in Build-Daten und die Ladezeit verringern können. Darüber hinaus besteht mit dem Update die Möglichkeit, Clear Coat Maps zu verwenden, um Materialien wie Autolack zu simulieren.

Auch die High Definition Render Pipeline (HDRP) bekommt mit Unity 2020.2 neue Werkzeuge an die Seite gestellt, die Entwicklern beim Debuggen der Beleuchtung helfen sollen. Darüber hinaus hat das Entwicklerteam am Decal-System gearbeitet. Die Pfadverfolgung unterstützt Nebelabsorption und Untergrundstreuung für organische Materialien. Ein neuer Modus für Tiefenschärfe kann Path-Traced-Images mit hochwertigem Defokus-Blur (Unschärfe) erzeugen. Unity 2020.2 hat eine HDRP-Beispielszene im Gepäck, die bereits einige Setups der physikalisch basierten Lichtintensitäten enthält. Damit sollen Entwickler einen guten Ausgangspunkt für das Erstellen realistischer Szenen mit der HDRP erhalten.

Die aktuelle Version der Spiele-Engine hat Überarbeitung für sämtliche Artist-Workflows. Mit den aktualisierten Werkzeugen erhalten Entwickler die Möglichkeit, Cinematics und andere Video- und Filminhalte zu erstellen. Beispielsweise mit der Überarbeitung der Performance des Graph Editors, erweitert das Update den Shader Graph um neue Funktionen, die wiederum die Workflows für Technical Artist verbessern sollen. Die VFX wurde um Output-Events erweitert, die es Nutzern ermöglichen sollen, Lichter, Sound, physische Reaktionen oder Gameplay basierend auf Spawn-Events über ein Delegate Interface in C# zu synchronisieren.

Doch nicht nur die Optimierung von Artist-Workflows steht im Fokus des Updates. Auch für Arbeitsabläufe in Teams und im Editor der Spiele-Engine gibt es Neuerungen: Unity Hub Version 2.4.2 bringt beispielsweise überarbeite Workflows für die Verwaltung von Projekten, Downloads, Unity-Editor-Versionen und Module. Neu ist unter anderem eine Schnellsuche, mit der Entwickler alle Szenen und Prefabs ihrer Projekte auf einmal durchsuchen können, ohne auf geöffnete Szenen beschränkt zu sein.

Aktuell empfiehlt Unity Version 2019 Long-Term Support (LTS) für Entwickler, die maximale Stabilität suchen. Unity kündigt die nächste LTS-Version, Unity 2020, für Frühjahr 2021 an. Interessierte finden im Beitrag auf dem Unity-Blog weitere Informationen zum aktuellen Release der Game-Engine.

(mdo)