Sport-Streaming: Verbraucherschützer klagen gegen Preiserhöhungen bei DAZN

Im Sommer verdoppelte DAZN die Preise für Bestandskunden. Der vzbv wirft dem Sportstreamingdienst Intransparenz vor und will zusammen mit Betroffenen klagen.

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(Bild: Csaba Peterdi/Shutterstock.com)

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Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) will gegen Preiserhöhungen bei DAZN eine Musterfeststellungsklage einreichen. Der Sportstreamingdienst hatte im vergangenen Sommer auch die Preise für seine Bestandskundschaft verdoppelt: Seit dem 1. August zahlen Abonnentinnen und Abonnenten im Monatsabo 30 Euro statt wie zuvor 15 Euro.

Die Preiserhöhungsklausel in den Verträgen von DAZN sei aber intransparent und damit unwirksam gewesen, sagte vzbv-Referent Sebastian Reiling in einer Stellungnahme: "Die saftigen Preiserhöhungen bei DAZN sind für Sportfans nicht nur ärgerlich – sondern ohne Zustimmung der Nutzer:innen auch rechtlich nicht zulässig."

Auf seiner Webseite sucht der vzbv nun betroffene Kundinnen und Kunden für eine Musterklage. Teilnehmen können Personen, die zum Zeitpunkt der Preiserhöhung bereits Kunde bei DAZN waren. Über die Sammelklage könnten sich Betroffene die nach Ansicht des vzbv zu viel gezahlten Gebühren zurückholen, heißt es auf der eingerichteten Seite. Eingereicht werde die angestrebte Musterklage nur, wenn sich genug Verbraucherinnen und Verbraucher melden – im ersten Schritt sind dafür zehn Personen notwendig, für den späteren Verfahrensverlauf braucht es mindestens 50 Betroffene.

Bei der Musterfeststellungsklage klagen nicht einzelne Personen, sondern ein Verbraucherverband. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich zu dieser Klage anmelden, indem sie sich in ein Klageregister eintragen. Der Verband kümmert sich dabei um einen Großteil des Gerichtsverfahrens und trägt die Kostenrisiken.

Gegenüber der dpa bestätigte DAZN, dass man bereits im vergangenen Mai ein Schreiben des vzbv erhalten habe. "Wir haben die darin angesprochenen Punkte sehr ernst genommen und uns umgehend von einer führenden internationalen Anwaltskanzlei rechtlich beraten lassen", sagte ein Unternehmensvertreter der dpa. "DAZN ist nach wie vor davon überzeugt, dass seine AGB mit dem geltenden Recht in Einklang stehen."

DAZN hatte die Preiserhöhung im Januar 2022 zuerst für Neukunden eingeführt, bevor im Sommer auch die Bestandskundschaft stärker zur Kasse gebeten wurde. Die höheren Abokosten begründete der Streaming-Dienst mit dem ausgebauten Angebot: "Die Sport-Plattform positioniert sich mit einem angemessenen Preis im Marktgefüge", schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

(dahe)