Spotify-Gründer: Keine Angst vor Apple Music

In einem Interview hat Daniel Ek betont, dass das Streaming-Musikgeschäft künftig "dramatisch wachsen" werde. Apples großer Markteintritt macht ihm offenbar keine Sorgen.

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Spotify

(Bild: dpa, Ole Spata)

Lesezeit: 2 Min.

Spotify-Gründer Daniel Ek glaubt, das das Musik-Geschäft mit neuen Geschäftsmodellen wie dem Streaming künftig noch dramatisch wachsen kann. Die Industrie sollte bedeutend größer sein, vielleicht sogar hunderte Milliarden Dollar schwer, sagte Ek der Technologie-Website The Information in einem Interview.

Im vergangenen Jahr lag der gesamte Umsatz im weltweiten Musik-Geschäft nach Zahlen des Branchenverbandes IFPI bei knapp 15 Milliarden Dollar. Das Streaming aus dem Netz, bei dem Spotify als Marktführer gilt, macht erst einen kleinen Teil davon aus. Ek hat derzeit mit dem Aufmarsch eines großen Konkurrenten zu kämpfen: Ab Ende Juni soll Apple Music in 100 Ländern an den Start gehen. Sorgen bereitet das dem Schweden aber offensichtlich nicht.

So glaubt er im Gegensatz zu Apple fest auch an kostenlose Streaming-Dienste, wie sie Spotify werbefinanziert offeriert. Der Weg führe über eine Kombination aus Gratis- und Bezahl-Angeboten und "vielleicht niedrigerer Preise und höherer Preise", sagte Ek. Apple verlangt dagegen nach einer Probephase generell 10 Euro im Monat, Familienpakete gibt es für 15 Euro.

Ek verteidigt das Geschäftsmodell von Spotify, auch wenn es dem Unternehmen nur gelingt, einen kleineren Teil der Gratis-Kundschaft zu Premium-Angeboten zu locken. Von zuletzt 75 Millionen Spotify-Nutzern sind laut der Firma nur 20 Millionen zahlende Abo-Kunden. Die Musik-Industrie will dem Vernehmen nach kostenlose Angebote eindämmen. Diese Debatte werde derzeit zu sehr aus der Schwarz-Weiß-Perspektive geführt, kritisierte der Spotify-Gründer. "Musik gab es schon immer gratis und für Geld."

Der Spotify-Gründer rechnet auch damit, dass Regulierer das Musikgeschäft stärker unter die Lupe nehmen werden – auch angesichts des Starts von Apple Music. Tatsächlich interessieren sich Kartellwächter in den USA bereits für den Dienst. Ek sagte, aufgrund der Dominanz von Googles Android und Apples iOS müsse es eine Debatte über eine "Plattform-Neutralität" geben, wenn Betriebssystemanbieter auch Musikdienste anbieten. (mit Material der dpa) / (bsc)