Spotify steigert Nutzerzahlen und Umsatz deutlich

Der Musikstreamingdienst wächst dynamisch, steigert dabei aber auch seinen operativen Verlust. Doch ist ein gutes Zeichen, dass inzwischen ein Viertel der Nutzer für ein Abonnement bezahlen.

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Spotify

(Bild: dpa)

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Der Streaming-Anbieter Spotify hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz deutlich steigern können, mit steigenden Ausgaben aber wieder einen größeren operativen Verlust gemacht. Das geht aus Unterlagen hervor, die das Unternehmen am Mittwoch bei Finanzbehörden in Luxemburg eingereicht hat. Spotify hat demnach im vergangenen Jahr insgesamt 747 Millionen Euro eingenommen und damit einen operativen Verlust von 93 Millionen Euro erwirtschaftet. Dem stehen ein Umsatz von 430 Millionen Euro und ein Verlust von knapp 80 Millionen im Jahr 2012 gegenüber.

Der Großteil der Einnahmen kommt aus Musikabonnements, nur ein knappes Zehntel des Umsatzes bestreitet Spotify mit Werbung. Im Vergleich zum Vorjahr konnte wuchs der Umsatz mit Abos von 375 auf 679 Millionen Euro, während die Werbeeinnahmen nur von 55 auf 68 Millionen Euro zulegten. Während das Abo-Geschäft die Erwartungen erfüllt, könnte die zähe Entwicklung der Werbeeinnahmen dazu führen, das die Rechteinhaber wieder Zweifel an diesem Teil des Geschäftsmodells entwickeln – auch wenn der Posten, der die Ausschüttungen an die Labels enthält, im Jahresvergleich von 383 auf 605 Millionen Euro angeschwollen ist. Künstler kritisieren, dass davon zu wenig bei ihnen ankommt.

Den Zahlen zufolge hatte der Streamingdienst zum Jahresende 2013 insgesamt 36 Millionen Nutzer, von denen 8 Millionen für ein Abo bezahlen. Doch der Dienst gewinnt immer noch viele Kunden hinzu. Inzwischen konnte Spotify das auf 50 Millionen Nutzer steigern, davon 12,5 Millionen zahlende Kunden, wie das Unternehmen vor zwei Wochen mitteilte. Dass schon ein Viertel der Spotify-Nutzer für den Dienst bezahlt, sind gute Nachrichten für das Unternehmen und die Rechteinhaber, die sich ihre Lizenzen auch mit einer Beteiligung vergolden ließen.

Aus den Unterlagen geht auch hervor, dass Spotify rund 55 Millionen Euro für den Analysedienst The Echo Nest bezahlt hat. Der Dienstleister analysiert Musikdaten nicht nur für Spotify, sondern auch andere Musikanbieter. Echo Nest ist aus zwei Forschungsprojekten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hervorgegangen und wurde vor neun Jahren gegründet. Dabei geht das Unternehmen viel weiter, als nur Empfehlungen à la "andere Nutzer hörten auch" zu geben. Mit Big Data und Musik lässt sich eine Menge anstellen, wie Entwicklungschef Paul Lamere im September auf der Berlin Music Week zeigte. (vbr)