Staatsanwalt: Infineon-Manager hat 259.000 Euro Schmiergeld bekommen

Im Schmiergeld-Skandal bei Infineon hat sich der Korruptionsverdacht gegen den inzwischen zurückgetretenen Vorstand Andreas von Zitzewitz nach einer Durchsuchungsaktion erhärtet.

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  • dpa

Im Schmiergeld-Skandal bei Infineon hat sich der Korruptionsverdacht gegen den inzwischen zurückgetretenen Vorstand Andreas von Zitzewitz nach einer Durchsuchungsaktion erhärtet. "Nach vorsichtiger Bewertung der bisherigen Ermittlungsergebnisse hat sich der Verdacht der Zahlungen bestätigt", erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld am Montag in München. Zitzewitz soll im Zusammenhang mit Motorsport-Sponsoring nach Angaben der Behörde Schmiergeldzahlungen von 259.000 Euro erhalten haben. Infineon prüft mögliche Schadenersatzansprüche gegen Zitzewitz.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Zitzewitz und zwei weitere Verdächtigte wegen des Verdachts der Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung. Zitzewitz solle das Schmiergeld von der Schweizer Firma BF Consulting zwischen 2002 und 2004 für den Abschluss eines Agenturrahmenvertrags im Bereich des Motorsport-Sponsorings erhalten haben, erklärte Schmidt-Sommerfeld. Der frühere Chef der Infineon-Speichersparte, Harald Eggers, soll 50.000 Euro bekommen haben.

Konzernchef Wolfgang Ziebart begrüßte den Rücktritt des einstigen Vorstandskollegen. "Eine laufende Untersuchung mit diesen Vorwürfen ist eine große Belastung, ein Rücktritt insofern konsequent", sagte Ziebart am Montag in München. "Unabhängig von diesem Fall" erklärte Ziebart weiter, ein Vorstand sei in besonderer Weise verpflichtet, vorbildlich zu handeln. Es müssten Konsequenzen gezogen werden, wenn er diesem Anspruch nicht gerecht werde. "Ich sehe hierin auch ein klares Signal in das Unternehmen hinein, dass wir hohe Maßstäbe anlegen und ein jederzeit einwandfreies Verhalten fordern." (dpa) / (pmz)