Staatsanwalt interessiert sich für den Fall "GTA: San Andreas"

Der Videospiele-Publisher Take-Two Interactive Software muss einem New Yorker Bezirksstaatsanwalt bei der Aufklärung der Hintergründe bei der Programmierung versteckter Sex-Szenen helfen.

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Die versteckten Sex-Szenen im Videospiel Grand Theft Auto: San Andreas haben für den Spiele-Publisher Take-Two Interactive Software ein juristisches Nachspiel. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben vergangene Woche eine vom Bezirksstaatsanwalt Manhattan in New York erwirkte gerichtliche Verfügung erhalten, nach der Take-Two ihm umfangreiche Firmendokumente aus Zeiträumen ab dem 1. Oktober 2001 übergeben muss. Der Staatsanwalt will unter anderem herausfinden, inwieweit die Firmenleitung in die Vorgänge verwickelt war. Allerdings hätten die Ermittler noch keine einzelnen Personen im Visier, teilt Take-Two mit. Das Unternehmen hat "volle Kooperation" zugesagt.

Eine unautorisierte Modifikation ("Hot Coffee") für verschiedene Versionen des Computerspiels hatte dazu geführt, dass Nutzer versteckte Teile des Spiels freischalten und interaktive Sex-Spielchen mit virtuellen Freundinnen starten konnten. Zahlreiche Politiker in den USA – darunter die Senatorin Hillary Clinton – waren vor einem Jahr daraufhin gegen das Spiel zu Felde gezogen. In den USA durfte GTA: San Andreas nur noch an Erwachsene verkauft werden. Die vom Repräsentantenhaus beauftragte Federal Trade Commission (FTC) verzichtete kürzlich auf eine Geldstrafe, der Publisher und das für die Programmierung des Spiels verantwortliche Tochterunternehmen Rockstar Games wurden aber aufgefordert, ihre Geschäfte künftig wachsamer zu betreiben. (anw)