Keine Strafe fĂĽr Take-Two wegen virtueller GTA-Sex-Szenen

Im Skandälchen um versteckte Sex-Szenen im Computerspiel "Grand Theft Auto: San Andreas" hat die US-amerikanische Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC lediglich Auflagen für künftige Releases verhängt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Videospiele-Publisher Take-Two Interactive Software hat sich im Skandälchen um virtuelle Sex-Szenen im Computerspiel "Grand Theft Auto: San Andreas" mit der US-amerikanischen Federal Trade Commission (FTC) geeinigt. Danach müssen weder der Publisher selbst noch das für die Programmierung des Spiels verantwortliche Tochterunternehmen Rockstar Games eine Strafe bezahlen. Auch das Einräumen eines Fehlverhaltens wurde von der FTC nicht verlangt. Die Firmen wurden aber aufgefordert, bei künftigen Releases mehr Wachsamkeit an den Tag zu legen. Sollten in neuen Spielen Sex-Szenen eingearbeitet werden, müssten Kunden explizit darüber informiert werden. Bei Widerhandlungen können Strafzahlungen von 11.000 US-Dollar pro verkaufter Kopie verhängt werden. Eine endgültige Entscheidung zur Einigung soll aber erst am 10. Juli ergehen. Bis dahin hat die Öffentlichkeit Zeit, Stellung zu den ausgehandelten Bedingungen zu nehmen.

Eine unautorisierte Modifikation ("Hot Coffee") für verschiedene Versionen des Computerspiels hatte dazu geführt, dass Nutzer versteckte Teile des Spiels freischalten und interaktive Sex-Spielchen mit virtuellen Freundinnen starten konnten. Zahlreiche Politiker in den USA – darunter auch die ehemalige First Lady und heutige Senatorin Hillary Clinton – waren daraufhin gegen das Spiel zu Felde gezogen. In den USA durfte GTA: San Andreas nur noch an Erwachsene verkauft werden; Rockstar und Take-Two stellten vorübergehend gar Produktion und Vertrieb ein. In Australien wurde das Spiel durch eine Nichtklassifizierung nach Altersfreigaben gleich ganz aus dem Verkehr gezogen. Später brachte Take-Two, das eigenen Angaben zufolge im vergangenen Quartal einen Nettoverlust von 50,4 Millionen US-Dollar eingefahren hat, noch eine Version ohne die umstrittenen Szenen auf den Markt. (pmz)