Städel-Schau zeigt Einfluss der Malerei auf die Fotografie

Zu sehen sind 60 Werke - darunter Biilder von Wolfgang Tillmans oder Jeff Wall.

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  • dpa

Das Frankfurter Städel Museum untersucht in einer Ausstellung, welchen Einfluss die Malerei auf die Fotokunst hat. Unter dem Titel "Malerei in Fotografie. Strategien der Aneignung" sind von 27. Juni bis 23. September 60 Werke zu sehen, unter anderem von Wolfgang Tillmans oder Jeff Wall.

"Während die Auswirkungen des Mediums Fotografie auf die klassischen Kunstgattungen bereits in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen analysiert wurden, erscheint die Einflussnahme der Malerei auf zeitgenössische Fotografie bisher weniger beachtet", begründet das Museum. "Zahlreiche Arbeiten greifen die malerische Abstraktion auf, überführen diese ins fotografische Medium und entziehen sich so einer Abbildung der Wirklichkeit."

Richard Hamilton (1922–2011) Eight-Self-Portraits (Detail), 1994 Thermosublimationsdruck, 40 x 35 cm DZ BANK Kunstsammlung

(Bild: © VG Bild-Kunst, Bonn 2012)

Zu den Methoden der"Aneignung" zählt zum Beispiel das "kameralose" Fotografieren: Gegenstände werden auf lichtempfindliches Papier gelegt und hinterlassen im Sonnenlicht Spuren, die wie abstrakte Formen aussehen. Bei "Luminogrammen" "schreibt" der Fotograf seine Bewegung direkt auf den Film. Auch Zufallsprodukte beim Belichten oder Entwickeln bringen Ergebnisse, die wie gemalt aussehen – ebenso wie durch extreme Langzeitbelichtung.

"Eine weitere Strategie der Aneignung besteht darin, dass sich Künstler tatsächlich malerisch betätigen, indem sie entweder den abgelichteten Gegenstand oder sein fotografisches Abbild bearbeiten", ergänzt Kurator Martin Engler. In manchen Arbeiten sind auch bekannte – gemalte – Bilder Ausgangspunkt einer fotografische Interpretation.

  • Die Ausstellung "Malerei in Fotografie. Strategien der Aneignung" findet vom 27. Juni bis 23.September 2012 im Städel Museum in Frankfurt statt. Öffnungszeiten: Dienstag, Freitag bis Sonntag 10-18 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 10-21 Uhr, Eintritt: 12 Euro

    Städel Museum: Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt


(keh)