Städte und Gemeinden: Bund soll Solardächer für öffentliche Gebäude mehr fördern

Die kommende Bundesregierung sollte ein Förderprogramm über 5 Milliarden Euro auflegen, meint der Deutsche Städte- und Gemeindebund.

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2018 wurde mit dem "Rathaus im Stühlinger" der Stadt Freiburg das weltweit erste öffentliche Gebäude mit Nullenergie-Vorgabe fertiggestellt. Hybridmodule auf dem Dach erzeugen Strom und Wärme.

(Bild: Fraunhofer ISE)

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Verwaltungsgebäude, Kitas, Sportstätten oder kommunale Wohnungen sollten vermehrt mit Solardächern ausgestattet werden. Das meint der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB). Allerdings hätten viele Städte und Gemeinden nicht ausreichend Geld dafür, sondern gar einen Investitionsrückstand von 149 Milliarden Euro. Daher solle die kommende Bundesregierung eine Förderung des Bundes in Höhe von 5 Milliarden Euro auflegen, der DStGB nennt es "100.000 Solardächer Programm".

Neben Geld gehörten dazu schnellere, digitale Planungsvorhaben. Auf die naturschutzrechtliche Ausgleichsregelung sollte verzichtet werden, wenn eine Maßnahme dem Klimaschutz dient, schreibt der DStGB. Zur wirksamen Förderung des Klimaschutzes müssten die komplizierten Förderprogramme entbürokratisiert werden. Es müsse sichergestellt werden, dass Kommunen auf ihren Dächern Energie produzieren dürfen, auch wenn dies den Energiebedarf im Gemeindegebiet übersteigt.

Im Gebäudesektor werde Deutschland das Klimaziel nicht erreichen, meint der DStGB. Dabei gebe es gerade im Bereich der kommunalen Liegenschaften ein "riesiges Potenzial, das noch längst nicht ausgeschöpft" sei. Auch würden das Handwerk und die lokale Wirtschaft gestärkt. Die Kommunen können damit Vorbild für private Eigenheimbesitzer und für die Wirtschaft sein, die ihre Dächer zur Installation von Solaranlagen nutzen könnten. Schon seit Jahren gingen viele Kommunen mit Solaranlagen auf den Dächern ihrer Liegenschaften voran.

Das Klimaziel Deutschlands sieht vor, dass der CO2-Ausstoß von Gebäuden bis 2030 auf 72 Millionen Tonnen gesenkt wird. 2014 betrug er 119 Millionen Tonnen.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund arbeitet als Spitzenverband der deutschen Kommunen nach eigenen Angaben "parteiunabhängig und ohne staatliche Zuschüsse". Die Organe werden paritätisch nach dem Votum der Wähler bei den Kommunalwahlen zusammengestellt. Zum Klimawandel brachte der DStGB beispielsweise im Jahr 2015 eine Dokumentation Starkregen und Hitzewellen heraus und warnte unter anderem vor Hochwasser und urbane Sturzfluten.

(anw)